Katastrophenschutzzentrum im Kreis Ludwigsburg

Region Stuttgart: Wie steht es um den Katastrophenschutz?

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Miriam Staber
Miriam Staber

Der Kreis Ludwigsburg bekommt als erster Landkreis in der Region Stuttgart ein Katastrophenschutzzentrum. Wie steht es in den anderen Kreisen mit dem Katastrophenschutz? Ein Überblick.

Im Gewann Altach in Asperg (Kreis Ludwigsburg) soll ein zentrales Katastrophenschutzzentrum entstehen, das im Katastrophenfall bis zu 500 Menschen Unterkunft bietet. Das hat der Kreistag in Ludwigsburg am Freitag beschlossen. Spätestens seit der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2022 kümmern sich Kreise und Kommunen mehr um den Katastrophenschutz und überprüfen Sicherungsmaßnahmen.

Erstes Katastrophenschutzzentrum entsteht in Asperg

Das Raumkonzept für das geplante Katastrophenschutzzentrum in Asperg wird noch mit den verschiedenen Projektpartnern abgestimmt. Es soll im April beschlossen werden. Konkret geht es um eine Lagerhalle, in der Schutzausrüstung, aber auch Betten und Schränke für bis zu 5.000 Menschen lagern. Dem Bau anschließen soll ein Bürogebäude, in dem die Leitstelle und der Fachbereich Bevölkerungsschutz des Landratsamts Ludwigsburg untergebracht werden.

Umweltministerin begrüßt Katastrophenschutzzentrum

Die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) begrüßt das geplante Katastrophenschutzzentrum im Kreis Ludwigsburg: "Meiner Meinung nach ist es gut, wenn man so eine Art Kompetenzzentrum hat." Am Ende müsse es aber dezentral funktionieren. Es müsse deshalb stetig an den Strukturen vor Ort in den Kommunen weiter gearbeitet werden, so Walker. Genau das passiert aber eigentlich in den Kreisen auch.

Neue "rollende Leitstelle" im Kreis Böblingen

Auch die anderen Kreise in der Region Stuttgart treiben den Katastrophenschutz voran. Der Kreis Böblingen verweist auf einen seiner insgesamt vier neuen Einsatzleitwagen: Der sogenannte "ELW 2" ist eine Art mobile Einsatzzentrale, quasi eine "rollende Leitstelle", hieß es bei der Übergabe an die Feuerwehr im Dezember 2023. Der "ELW 2" ist ein bundesweit einzigartiges Pilotfahrzeug. Außerdem habe man in Herrenberg Räumlichkeiten für den Führungsstab in einem Katastrophenfall geschaffen, erklärte eine Sprecherin auf SWR-Anfrage. Generell setze der Landkreis Böblingen auf die dezentrale Lagerung von Gerätschaften und will mehr Räumlichkeiten schaffen.

ELW 2, mobile Einsatzzentrale im Kreis Böblingen
Der "ELW 2", die neue mobile Einsatzzentrale im Kreis Böblingen

Der Kreis Göppingen teilt mit, dass dort im Katastrophenfall Menschen in kommunalen und landkreiseigenen Räumen unterkommen können. Auch Städte und Gemeinden hätten Planungen erstellt, wo und wie Menschen im Katastrophenfall untergebracht werden. Außerdem würde der Landkreis die Alarm- und Einsatzplanungen regelmäßig fortschreiben und bei Bedarf anpassen oder ergänzen.

Der Kreis Esslingen sieht sich gut aufgestellt

Der Katastrophenschutz im Landkreis Esslingen ist gut aufgestellt, heißt es von der dortigen Verwaltung. Ein umfangreicher Plan für verschiedene Szenarien würde kontinuierlich fortgeschrieben und mit Übungen weiterentwickelt werden. Feuerwehr und Kreisverwaltung seien gut vernetzt. So könne eine Versorgung und Betreuung von Betroffenen im Notfall gemeinsam dezentral umgesetzt werden.

Baldiger Baubeginn einer neuen Leitstelle mit DRK-Rettungswache

Im Rems-Murr-Kreis ist Katastrophenschutz ein Top-Thema. Dort werden in diesem Jahr mehrere Projekte dazu umgesetzt. Das Landratsamt plant laut Verwaltung dabei beispielsweise gerade den Neubau einer Integrierten Leitstelle (ILS) inklusive einer DRK-Rettungswache und DRK-Kreisgeschäftsstelle. Die soll gegenüber der Rundsporthalle in Waiblingen entstehen. Der Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein und 2026 abgeschlossen werden. Dann werde die neue ILS die modernste im Land sein.

Außerdem führt der Kreis viele Übungen mit seinen verschiedenen Teams durch. Vor zwei Jahren sei das Szenario eine große Hochwasser-Katastrophenschutzübung im Oberen Murrtal gewesen. Im vergangenen Jahr hat das Landratsamt eine Veterinärübung zur Afrikanischen Schweinepest in Backnang durchgeführt. Im kommenden September findet dann eine Hochwasserschutz-Übung gemeinsam mit dem Regierungspräsidium und anderen Landkreisen statt.

Gemeinden arbeiten flächendeckend zusammen

Um sich konkret gegen künftige Hochwasser zu wappnen, will der Rems-Murr-Kreis in seinen Städten und Gemeinden ein kreisweites Pegelmessnetz umsetzen. Es soll Ende 2024 in Betrieb gehen. Dadurch sollen Informationen bei Starkregen oder im Fall eines Hochwassers möglichst frühzeitig bereitgestellt werden, heißt es von der Kreisverwaltung.

Zudem wolle man wieder ein flächendeckendes Sirenennetz aufbauen. Im Herbst 2021 seien die bisherigen Sirenen Standorte überprüft worden, um zu sehen, wohin weitere Sirenen gesetzt werden müssen, um den Landkreis möglichst gut abzudecken. Die Sirenen des neuen Sirenennetzes würden in Zukunft das Warnsystem des Bundes ergänzen.

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