Der künftige Bürgermeister von Walheim (Kreis Ludwigsburg) heißt Christoph Herre. Er hat laut Gemeinde-Homepage am Sonntag 85,59 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten. Er hatte drei Mitbewerber. Die Freude über den klaren Wahlsieg ist auch am Tag nach der Wahl noch deutlich zu spüren: "Ich bin immer noch überwältigt. Das ist ein eindeutiger Arbeitsauftrag", sagte er am Montag im SWR.
Mit 24 Jahren jüngster Bürgermeister in BW
Dass er mit seinen 24 Jahren der derzeit jüngste Bürgermeister im Land ist, will er als Thema nicht zu hoch hängen. Speziell in Walheim sei in der Nachkriegszeit kaum ein Bürgermeister bei Amtsantritt über 30 gewesen, sagt er. Auch der Titel "Jüngster Bürgermeister im Land oder im Kreis" sei nichts Außergewöhnliches. "Es dreht sich manchmal doch nur um Monate", sagt er selbst über andere, die ebenfalls in jungen Jahren in ein Amt gewählt wurden.
Obwohl selbst noch Student, sieht sich Herre gut vorbereitet für die neue Aufgabe: "Ich stehe kurz vor Abschluss meines Studiums. Die Hochschulen in Ludwigsburg und Kehl bilden über 80 Prozent der Stellen der Bürgermeister in Baden-Württemberg aus. Das ist genau die Ausbildung, die da dafür geeignet ist."
Christoph Herre: Bürgernähe als Grund für Wahlerfolg
Christoph Herre ist Hobby-Winzer, engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr und spielt seit der dritten Klasse Posaune. Seinen deutlichen Wahlsieg erklärt er sich unter anderem mit der - wie er es ausdrückt - "gelebten Bürgernähe": "Ich war da, erreichbar auf allen Kanälen und auf allen Veranstaltungen. Ich habe das Gespräch angeboten über meinen Flyer, die Homepage, meine Telefonnummer und einen eigenen WhatsApp-Account."
Doch für den Erfolg hätten auch andere Faktoren eine Rolle gespielt. So habe er sicherlich auch durch seine fachlichen Fähigkeiten in der Verwaltung überzeugt, außerdem sei er jung und habe Ideen, erklärt der 24-Jährige.
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Zentrale Themen als Bürgermeister
Wichtig für ihn sei, dass er Walheim zusammen mit den Menschen vor Ort gestalten könne, sagt Christoph Herre. Von einem "klassischen Über- und Unterordnungsverhältnis" halte er nichts. Vielmehr wolle er im Kontakt und Dialog auf allen Ebenen sein - mit der Bürgerschaft, dem Gemeinderat, den Vereinen und Organisationen.
Als zentrale Themen sieht er den Hochwasserschutz, die weitere Arbeit mit und gegen die Klärschlammverbrennungsanlage, die Modernisierung der Verwaltung, die Förderung der Vereinsarbeit und die Arbeit mit allen Generationen. Wichtig sei dabei der regelmäßige Kontakt - und nicht die Einmal-Aktion, von der man nachher nichts habe, so der frisch gewählte Bürgermeister.