Maren ist 26 Jahre alt und Deutschlands jüngste hauptamtliche Bürgermeisterin

Stand
Autor/in
Gudrun Fünter
Onlinefassung
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat

„Eigentlich habe ich nicht geplant, Bürgermeisterin zu werden. Überhaupt nicht. Ich habe vor anderthalb Jahren erst mal drüber nachgedacht, weil ich vor Ort ziemlich engagiert war, mehr bewegen und mehr gestalten wollte. Dann ist es so gekommen, dann habe ich mich zur Wahl gestellt.“

Maren ist Deutschlands jüngste hauptamtliche Bürgermeisterin. Die parteilose 26-Jährige ist im ersten Wahlgang zur Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Diez an der Lahn gewählt worden. Im Juni 2023 hatte sie ihren ersten Arbeitstag und startet motiviert ins Amt. Sie will etwas bewegen in ihrer Gemeinde und vor allem die Digitalisierung ins Bürgerbüro bringen, wenn es zum Beispiel um Ausweise und Führerscheine geht. „Gerade von älteren Menschen habe ich häufig gehört: ‚Ah, ist ja super, dass endlich mal jemand Junges an die Macht kommt.‘“

Die 26-Jährige ist Quereinsteigerin in der Verwaltung

Maren hat Respekt vor der neuen Aufgabe. Sie hat Wirtschaftspsychologie studiert, führte bei einer Immobilienfirma schon das Personal. Aber sie ist keine Verwaltungsfachfrau und jetzt sogar Chefin von Feuerwehr und Grundschulen. „Es wäre ja töricht, wenn ich jetzt hier als 26-jährige Quereinsteigerin in die Verwaltung komme und jedem sage, was er zu tun hat und wie es besser läuft. Dementsprechend geht es mir darum, mit den Menschen zu sprechen, Dinge gemeinsam zu erarbeiten.“

Als neue Chefin von 90 Mitarbeitenden hat sie einen verantwortungsvollen Job. Dass sie mitanpacken kann und Dinge umsetzt, hat sie bereits in der Vergangenheit gezeigt: „Ich bin schon seit ich denken kann, in der Vereinswelt aktiv. Ich bin auch schon in der Kirchengemeinde immer aktiv gewesen, habe lange geturnt, war Turntrainerin, habe zwei Nachhaltigkeitsvereine mitgegründet, singe im Frauenchor und bin einfach bei Projekten immer dabei.“

Das wird viel Arbeit, auch in 22 Ortsgemeinden. Aber Maren hat sich bereits erste Ziele gesetzt: „Dass ich vielleicht manche Sachen schneller bewegen kann, dass sie nicht ausgesessen werden. Zum Beispiel die Barrierefreiheit in den Ortschaften.“

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