Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen

Hamas-Anschläge überschatten Jüdische Kulturwochen in Stuttgart

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Zum 20. Mal finden in Stuttgart die Jüdischen Kulturwochen statt. Doch wegen der Hamas-Attacken ist diesmal etwas anders: Behörden setzen zur Sicherheit Undercover-Beamte ein.

Rund einen Monat nach dem Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet werden am Montagabend in Stuttgart die Jüdischen Kulturwochen eröffnet. Zum Auftakt findet im Stuttgarter Rathaus eine Podiumsdiskussion statt. Justizministerin Marion Gentges (CDU) und Michael Blume, der Antisemitismus-Beauftragte der Landesregierung, haben ihre Teilnahme angekündigt. Veranstalter der 14-tägigen Veranstaltungsreihe ist die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs mit Sitz in Stuttgart.

Jüdische Einrichtungen in BW: Mehr Polizei im Einsatz

Das Innenministerium teilte dem SWR mit, wegen des Hamas-Angriffs hätten Behörden in diesem Jahr die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Es seien im Vergleich zu den Vorjahren mehr Polizistinnen und Polizisten unterwegs. Dazu zählten uniformierte Beamte, aber auch verdeckte Kräfte. Die höheren Sicherheitsmaßnahmen gelten den Angaben zufolge sowohl für die Jüdischen Kulturwochen Stuttgart als auch für jüdische Einrichtungen im Land insgesamt, also beispielsweise Synagogen, Schulen und Kitas.

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Besucherinnen und Besucher müssen bei den Kulturwochen mit Ausweis- sowie Taschenkontrollen rechnen. Das wurde auf den Internetseiten der Kulturwochen angekündigt. Gepäckstücke größer als DIN A4 seien nicht gestattet.

Jüdische Kulturwochen gehen bis zum 19. November

Ursprünglich war geplant, in diesem Jahr das 20-jährige Jubiläum der Kulturwochen zu feiern. Das werde in dieser Form aber nicht so stattfinden, sagte Barbara Traub, die Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, vor der Eröffnung am Montag. Denn der grauenhafte Terroranschlag der Hamas und die Geiselnahmen würden die Kulturwochen überschatten, sagte Traub zur Begründung. Nichtsdestotrotz werde man dem Ziel der Hamas, jüdische Menschen zu isolieren, entgegenwirken. Deswegen werde man gerade jetzt die Kulturwochen stattfinden lassen, sagte sie im SWR.

Die Jüdischen Kulturwochen finden bis zum 19. November statt. In Vorträgen, Lesungen und Konzerten geht es unter anderem um jüdisches Leben in Stuttgart, um Begegnungen und um Austausch. Veranstaltungsorte sind neben dem Stuttgarter Rathaus auch die Synagoge und das Haus der Geschichte. Auch Stadtführungen finden statt.

Trotz angespannter Sicherheitslage: Mehr Besucher erwartet

Die aktuelle Situation in Israel und in Gaza wird nicht nur bei der Podiumsdiskussion eine Rolle spielen. Barbara Traub sagte, sie beobachte einen zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und ein gestiegenes Bedrohungsgefühl - das werde sicherlich thematisiert. "Ich gehe davon aus, dass es verstärkte Solidarität geben wird."

Zumindest für die Eröffnungsveranstaltung habe es mehr Anmeldungen gegeben als in den vergangenen Jahren. Im Vorfeld habe man viel Solidarität erfahren. Nun hoffe sie, dass diese auch anhalte, sagte die Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs. Ihr Ziel sei, für ein gutes und friedliches Miteinander im Gespräch mit den Menschen zu bleiben.

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