Nach den tödlichen Schüssen in der Göppinger Innenstadt am späten Mittwochabend gibt es Medienberichte über die mögliche Tatwaffe. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Sicherheitskreisen, der Täter habe wohl eine Maschinenpistole verwendet. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" und die "Stuttgarter Zeitung" über die Art der Waffe berichtet. Die Polizei Ulm, in deren Zuständigkeit Göppingen liegt, wollte sich am Freitagvormittag auf SWR-Nachfrage nicht dazu äußern, um welche Tatwaffe es sich handelte.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm kündigte eine Pressemitteilung über den Stand der Ermittlungen an, die noch am Freitag veröffentlicht werde. Tatort der tödlichen Schüsse sei eine Shishabar im Südosten von Göppingen gewesen, sagte ein Pressesprecher. Weitere Details nannten die Ermittler zunächst nicht.
Täter weiter auf der Flucht Nach Schüssen in Göppingen: Polizei sucht nochmal nach Tatwaffe
Ein Mann hat Anfang Oktober in Göppingen einen anderen getötet und zwei verletzt. Nun haben Ermittler an der Fils erneut mögliche Beweismittel gesucht. Der Täter ist noch flüchtig.
Die Ermittler fahnden weiter nach dem Täter. Eine Gefahr für die Bevölkerung schließt die Polizei bislang aus. Sie hatte eine Sonderkommission namens "Kurz" für die weiteren Ermittlungen eingerichtet. Die Spurensicherung sei demnach beendet. Die Ermittlungen laufen, wie ein Sprecher der Polizei dem SWR am Freitagmorgen mitteilte. Bisher gebe es aber "nichts Neues".
Schüsse in Göppingen: Tatverdächtiger weiter flüchtig
In der Göppinger Innenstadt war es am späten Mittwochabend zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Kurz vor 22 Uhr seien mehrere Notrufe wegen Schüssen in einem Lokal in der Göppinger Gartenstraße eingegangen, so die Polizei in einer Mitteilung. Ein 29 Jahre alter Mann wurde getötet, zwei weitere Menschen wurden lebensgefährlich verletzt und noch in der Nacht im Krankenhaus operiert. Laut Polizei befinden sich die Verletzten nicht mehr in Lebensgefahr.
Polizei fahndet nach jungem, männlichem Tatverdächtigen
Der Schütze ist nach Polizeiangaben circa zwischen 18 und 24 Jahre alt und zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß und schlank. Zum Zeitpunkt der Tat soll er schwarze Kleidung getragen haben, so die Polizei. Der Tatverdächtige sei zu Fuß vom Tatort geflohen. Am Mittwochabend wurde auch ein Hubschrauber bei der Suche eingesetzt.
Es gebe bislang keine Hinweise darauf, in welche Richtung er entkommen sein könnte, so ein Polizeisprecher. Die Polizei bittet Zeugen und Zeuginnen um Hinweise unter der Telefonnummer 0731 1880. Oberbürgermeister Alexander Maier (Grüne) sagte, er stehe im ständigen Austausch mit der Polizei.
Polizei prüft Zusammenhang mit rivalisierenden Banden im Raum Stuttgart
Die Ermittler prüfen, ob es einen Zusammenhang zu den Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden im Großraum Stuttgart gibt. Das teilte eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg auf Anfrage mit. Bei der blutigen Fehde der rivalisierenden Gruppen im Großraum Stuttgart wurde seit Sommer 2022 auf Menschen geschossen, auch eine Handgranate explodierte. In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Zwischenfälle aber deutlich ab. Bislang wurden nach früheren Angaben des LKA mehr als 70 mutmaßliche Anhänger verhaftet. Das LKA ist nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen in Göppingen eingebunden, insbesondere bei der Spurensicherung.
Den beiden Gruppen - die eine wird grob der Region Esslingen, Ludwigsburg und Plochingen zugeordnet, die andere dem Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen und Göppingen - sollen nach früheren Expertenschätzungen mehr als 500 meist junge Menschen angehören. Demnach ist weitgehend unklar, warum sich die Gruppen so blutig bekämpfen. Nach Einschätzung von LKA-Präsident Andreas Stenger handelt es sich nicht um familiäre Clans oder um die klassische Bandenkriminalität.
Göppinger Weinfest geht weiter: Oberbürgermeister sieht keine Gefahr für Bevölkerung
Zum Zeitpunkt der Schüsse war nach Angaben von Oberbürgermeister Maier das 19. Göppinger Weinfest im Gange. Dieses sei nicht geräumt worden, sondern normal zu Ende gegangen. Es habe keine Panik gegeben. Das Weinfest soll wie geplant fortgesetzt werden. Das Eine habe mit dem Anderen nichts zu tun, teilte der Oberbürgermeister dem SWR mit. Demnach bestünde keine Amoklage und es handle sich um einen Einzeltäter. Außerdem rief Maier dazu auf, auf Spekulationen in den sozialen Medien zu verzichten. Noch seien die Umstände der Tat nicht geklärt.