Rund 600 Gepäckstücke sind nach Angaben des Stuttgarter Flughafens am Sonntagmorgen nicht wie geplant mitgeflogen. Der Grund: eine Gepäckförderanlage hatte am Vormittag rund fünf Stunden lang nicht funktioniert. Die ersten Koffer seien mittlerweile aber schon unterwegs zu ihren jeweiligen Besitzern, so eine Sprecherin des Flughafens auf SWR-Anfrage.
Redakteurin Laura Cloppenburg fasst den aktuellen Stand zusammen:
Defektes Gepäckförderband - Flughafen sucht Ursache
Ohne Badehose am Traumstrand? Ein fehlender Koffer kann den Urlaubsstart ganz schön vermiesen. Auch eine Sprecherin des Flughafens Stuttgart räumt ein: Mitten in den Sommerferien bei hoher Reisefrequenz sei die Gepäck-Panne natürlich besonders ärgerlich. Man bedauere die Auswirkungen. Was zu der technischen Störung am Gepäckförderband geführt habe? Immer noch unklar. Die Suche nach der Ursache laufe auf Hochtouren. Die positive Nachricht: kein Koffer ist verloren, alle liegen sicher, nur eben leider fälschlich, am Flughafen Stuttgart.
Wann kommt mein Koffer zu mir? - Hunderte Reisende warten auf ihr Gepäck
Die Airlines arbeiten laut Flughafensprecherin momentan unter Hochdruck daran, dass alle rund 600 Koffer schnellstmöglich ihre Besitzer erreichen. Die ersten seien auch bereits zugestellt, so die Sprecherin. Aber es könne einige Zeit dauern, bis jeder seinen Koffer wieder hat. Das Prozedere sei aufwändig, da bei jedem Gepäckstück einzeln festgestellt werden muss, zu welchem Flug und welchem Passagier es gehöre und wie weiter verfahren werde. Insgesamt waren 36 Flüge verschiedener Airlines betroffen, mit denen etwa 3.600 Passagierinnen und Passagiere gereist seien.
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Betroffene Fluggäste sollten selbst aktiv werden
Der Flughafen Stuttgart rät Betroffenen, sich am jeweiligen Zielort schnellstmöglich am Lost-and-Found Schalter zu melden. Zusätzlich müsse der Verlust der jeweiligen Airline gemeldet werden, beispielsweise via Airline-App, damit Gepäck und Besitzer wieder zueinander finden. Hier kann dann auch angegeben werden, ob der Koffer ans Reiseziel nachgeschickt werden oder direkt an die Heimatadresse gehen soll. Tipp für die Zukunft: Koffer samt Inhalt vor Reiseantritt immer sicherheitshalber fotografieren, um den entstandenen Schaden bei Verlust belegen zu können.
Sollte der Koffer nach 21 Tagen nicht eingetroffen sein, können Betroffene laut Verbraucherexperten Schadenersatz fordern. Dann gilt ein Gepäckstück nicht mehr als verspätet, sondern als vermisst. Pauschalreisende haben schon vorher gute Chancen auf Preisminderung beim Veranstalter, denn auch ein verspäteter Koffer gilt als Reisemangel. Zusätzlicher Trost für gestrandete Urlauber: Sie dürfen vor Ort auf Kosten der Airline das Nötigste nachkaufen, bis zu einem Maximalbetrag von 1.500 Euro. Aber Achtung: Belege aufbewahren und nur wirklich notwendige Ausgaben tätigen. Für Sonnencreme und Badehose zum Beispiel. Dann kann die Erholung nach dem Schrecken beginnen.