Countdown für die EURO 2024 in der Landeshauptstadt. Nur noch 43 Mal schlafen bis zum Anpfiff. Damit während der Europameisterschaft in der Host City Stuttgart auch alles sicher über die Bühne geht, hat die Stadt am Donnerstag ihr Verkehrs- und Sicherheitskonzept vorgestellt.
Polizei setzt auf zusätzliche Videoüberwachung
Bereits seit Monaten arbeiten Stadt und Sicherheitsbehörden intensiv an einem Sicherheitskonzept für die Zeit der EM. Großveranstaltungen, zahlreiche Auswärts-Fans und verschiedene Zonen in der Stadt bergen Risiken. Konkrete Bedrohungsszenarien, so Stuttgarts Polizeipräsident Markus Eisenbraun, gebe es für den Standort Stuttgart nach wie vor nicht. Auch wenn es gegenüber der WM 2006 neue Themen hinzugekommen sind wie Cyberangriffe oder eine abstrakte Terrorismusgefahr - die Polizei sei für die EM gut gerüstet.
Zutrittskontrollen in abgegrenzten Bereichen und im Stadion, stärkere Polizeipräsenz in der Stadt und eine Ausweitung der Videoüberwachung an Hot Spots sollen die Sicherheit während der EM garantieren. Auf dem Stuttgarter Frühlingsfest hatte diese Sicherheitsmaßnahme erst vergangene Woche zur schnellen Festnahme eines 19-Jährigen geführt, der eine Machete an den Eingangskontrollen auf das Gelände schmuggeln konnte.
Keine verschärften Zugangskontrollen
Wie die Veranstalter des Frühlingsfestes lehnt auch die Stadt Stuttgart Zugangskontrollen mit Leibesvisitationen im Innenstadtbereich ab. Das sei weder machbar noch gewünscht, betonte Ordnungsbürgermeister Clemens Maier.
Bis zu 200.000 Menschen zusätzlich in Stuttgart
"Die ganze Stadt ein Stadion", so lautet das Motto. In erster Linie bedeutet das, dass sich an Spiel- und Public-Viewing-Tagen bis zu 200.000 Menschen mehr durch die Stadt bewegen als üblich. Also knapp ein Drittel der Einwohnerzahl - schon jetzt schießen entsprechend viele Hotelpreise im EM-Zeitraum in die Höhe. Weil es in der Innenstadt eng werden dürfte, braucht es auch ein Verkehrskonzept für die EM.
Knapp 5.000 Parkplätze fallen an Spieltagen weg
Vom 14. Juni bis zum Finale einen Monat später soll es einen weitgehend autofreien Veranstaltungsbereich mit vier Fan-Zonen im Kern der Innenstadt geben. Darum herum: einen Sicherheitsbereich, der abhängig von den Spieltagen und Public-Viewing-Veranstaltungen begrenzt befahrbar sein wird.
In diesem Bereich wird auch das Parken eingeschränkt. Drei Parkhäuser in der Innenstadt sind während der gesamten EM gesperrt, 600 Parkplätze fallen dadurch weg. Fünf weitere Parkhäuser sind eingeschränkt nutzbar. An Spiel- und Public-Viewing-Tagen gibt es dadurch weitere 4.000 Plätze weniger.
ÖPNV bekommt Verstärkung, Info-Hotline ab Montag freigeschaltet
Die Stadt empfiehlt in dieser Zeit vor allem auf den öffentlichen Nahverkehr in der Innenstadt zu setzen. Busse und Bahnen sollen häufiger fahren, um die größeren Menschenmengen zu bedienen. Ab Montag will Stuttgart eine Hotline für die Bevölkerung freischalten. Hier werden Fragen rund um das Verkehrskonzept während der EM beantwortet. Wie schon zur WM 2006 hofft die Stadt mit ihrem Konzept als Host City, auch zur EM 2024 den Titel als beste Gastgeberstadt zu holen.