Die Volksfestveranstalter sind mehr als zufrieden mit dem Wasen 2023. Demnach ist es das erfolgreichste Volksfest seit 20 Jahren. Es seien 20 Prozent mehr Gäste da gewesen als im Vorjahr. Gleichzeitig war für die Polizei - möglicherweise bedingt durch den Zuwachs an Besucherinnen und Besuchern - mehr auf dem Wasen zu tun. Die Polizei zählt zehn Prozent mehr Delikte im Vergleich zum Vorjahr. Sie betont dabei aber auch, dass es immer noch weniger Straftaten sind als vor der Pandemie.
Veranstalter: "Erfolgreichstes Volksfest seit 20 Jahren"
"Wir können auf einen der schönsten und erfolgreichsten Wasen der vergangenen 20 Jahre zurückblicken," sagte der Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft in Stuttgart, Andreas Kroll, bereits am Freitag. Die Marke von vier Millionen Besucherinnen und Besuchern auf dem Volksfest wurde mit 4,3 Millionen klar übertroffen. Dieses Jahr sei außerdem viel internationales Publikum da gewesen, so die Veranstalter.
Auch die Schausteller und Marktkaufleute zeigten sich zufrieden. Besonders das warme und trockene Wetter habe dem Volksfest in die Karten gespielt.
Im kommenden Jahr will die Veranstaltungsgesellschaft ihr Programm und ihr Angebot speziell am Mittag auf dem Wasen ausbauen.
Mehr Einsätze für die Polizei auf dem Wasen
Auch die Polizei zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit ihren Einsatztagen rund um den Wasen. Dennoch verzeichnet sie zehn Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr. Im Vergleich zur Zeit vor Corona seien es aber immer noch weniger Straftaten. Der diesjährige Zuwachs hängt demnach möglicherweise mit den gestiegenen Besucherzahlen zusammen.
Die Zahl der angezeigten Sexualdelikte hat laut Polizei um 100 Prozent zugenommen. Jörg Schiebe, der Leiter des verantwortlichen Polizeireviers in Bad Cannstatt, betonte jedoch, dass die Erklärung dafür vielschichtig sei. Es sei der falsche Ansatz zu sagen, dass mehr Sexualstraftäter auf dem Platz unterwegs seien.
Er glaubt, dass die gestiegene Zahl von Sexualstraftaten mit dem Anstieg der Besucher zusammenhängt. Außerdem seien die Frauen und die Gesellschaft allgemein für das Thema viel mehr sensibilisiert als früher. "Grapschen wird nicht mehr einfach hingenommen", so Schiebe. Auch Gesetzesänderungen, zum Beispiel, dass "Upskirting" - also das Fotografieren oder Filmen unter den Rock - seit 2021 strafbar ist, haben laut Schiebe ihren Teil zu mehr Anzeigen beigetragen.
Das neue Angebot der Wasenboje, eine Anlaufstelle für Frauen, lobte Schiebe als sinnvolle Ergänzung auf dem Volksfest. Die Wasenboje ist zunächst als dreijähriges Pilotprojekt ausgelegt. Projektleiterin Ann-Kathrin Schnelle sagte: "Wir haben auf jeden Fall vor, dass wir das Angebot fortführen. Wir haben gesehen: Es ist ein hoher Bedarf da." Allein bis zum 3. Oktober seien 100 Frauen zur Wasenboje gekommen.
Neckarpark war am letzten Volksfest-Wochenende nochmal voll
Am letzten Volksfestwochenende waren nochmal viele Menschen auf dem Wasen und im Neckarpark unterwegs. Viele VFB-Fans nutzten das Fest, um den Sieg ihrer Mannschaft gegen Wolfsburg ausgiebig zu feiern.