Auf einer Schultafel steht vor den Sommerferien "Hurra Ferien"

Sommerschulen, Verkehr und Referendare

Was zum Start der Sommerferien in Baden-Württemberg wichtig ist

Stand

Für Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg ist am Mittwoch der letzte Schultag. Ab Donnerstag stehen sechs Wochen Ferien bevor. Ein Überblick darüber, was dann wichtig wird.

Am Mittwoch wird es für Schülerinnen und Schüler noch ein letztes Mal ernst: Am letzten Schultag vor den Sommerferien werden an den Schulen in Baden-Württemberg die Zeugnisse ausgegeben. Danach geht es für mehrere Wochen in die Freiheit.

Sechs Wochen Sommerferien in BW

Wenn am Mittwochmittag an den rund 5.300 Schulen in Baden-Württemberg die Schulglocke zum vorerst letzten Mal erklingt, beginnen für knapp 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie für rund 140.000 Lehrerinnen und Lehrer die Sommerferien. Diese dauern auch in diesem Jahr gut sechs Wochen. Wenn dann auch zwei Tage später in Bayern das Schuljahr endet, sind alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland für einige Tage zeitgleich in den Ferien. Der erste Schultag im neuen Schuljahr ist dann wieder am 9. September.

ADAC erwartet Staus zum Ferienbeginn

Wer direkt in den Sommerurlaub startet, muss mit größeren Verkehrsbehinderungen rechnen. "Ganz Deutschland befindet sich dann in den Ferien, daher gehen wir im Hinblick auf die Staugefahr vom heftigsten Wochenende des Sommers aus", sagte der Abteilungsleiter Verkehr & Umwelt beim Autoclub ADAC Württemberg, Holger Bach, laut Mitteilung.

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Erste Ausläufer der Reisewelle dürften sich der Prognose zufolge schon ab Mittwoch auf den Autobahnen im Südwesten bemerkbar machen. Die stärkste Staubelastung wird am Freitag und Samstag erwartet. "Zeitlich flexible Urlauber sollten idealerweise im Zeitraum Dienstag bis Donnerstag in der ersten Ferienwoche starten", riet Bach.

Immerhin: Baden-Württemberger, die es hinter die Grenze geschafft haben, können teilweise billiger tanken. In Frankreich und der Schweiz ist der Sprit dagegen eher teurer, wie Daten der EU-Kommission und des Touring Club Schweiz zeigen. Hier lohnt es, noch vor der Fahrt über die Grenze den Tank zu füllen, besonders für Dieselfahrer. 

Sommerschulen bieten Nachhilfe und Rahmenprogramm

Für Schülerinnen und Schüler, die noch Nachholbedarf bei bestimmten Themen oder auch bei der deutschen Sprache haben, bietet das Land meist gegen Ende der Sommerferien eine einwöchige sogenannte Sommerschule an. An 69 Standorten im ganzen Land können Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch, Mathe und teils auch Englisch schulische Defizite aufholen. Zudem gibt es ein Rahmenprogramm mit externen Partnern wie Sportvereinen, Kultureinrichtungen oder Naturschutzorganisationen.

Forderungen an die Politik

Auch die Politik freut sich auf die Sommerferien. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) sagte am Dienstag nach ihrem persönlichen Zeugnis gefragt: "Ich glaube, ich habe mir auch meine paar Wochen Urlaub verdient." Bildungsverbände geben der Ministerin allerdings auch eine Reihe von Hausaufgaben für die unterrichtsfreie Zeit mit.

So wünscht sich der Philologenverband, der Gymnasiallehrer in Baden-Württemberg vertritt, von der Ministerin mehr Zeit für Schülerinnen und Schüler und für den Unterricht durch eine Entlastung von Bürokratie- und Verwaltungsaufgaben. Mit Blick auf die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium solle Schopper zudem eine langfristige Personalplanung vornehmen, so die Vorsitzende Martina Scherer. 

Der Landeschef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, forderte eine stärkere Einbeziehung der Elternhäuser bei der Bildung ihrer Kinder. "Wenn es aber darum geht, bestimmte gesellschaftlichen Anforderungen zu bewältigen, dann werden häufig Aufgaben an Kitas und Schulen delegiert, ohne die Eltern mit einzubeziehen", sagte Brand.

Zudem solle die Ministerin die Gesundheit von Lehrkräften stärker in den Blick nehmen. "Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer kommen im Schulalltag an ihre körperlichen und psychischen Grenzen", sagte Brand. Es brauche eine Entlastung von zusätzlichen Aufgaben.

Referendare bekommen in den Ferien kein Geld

Mit Beginn der Sommerferien endet auch für viele Referendare die Ausbildung. Die meisten von ihnen werden nach Angaben der GEW erst zum neuen Schuljahr eingestellt - und damit nicht über die Sommerferien bezahlt. Laut GEW trifft das rund 4.000 angehende Lehrkräfte. "Die grün-schwarze Landesregierung zeigt sich mit diesem unwürdigen Verhalten erneut als Arbeitgeber, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat", kritisierte die GEW-Chefin Monika Stein.

Das Kultusministerium betonte, dass nach dem Ende des Referendariats auch die Bezahlung ende - wie auch in anderen Branchen. Befristet beschäftigte Lehrerinnen und Lehrer werden bereits seit letztem Jahr über die Sommerferien weiter bezahlt.

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SWR

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