Um mehr Wohnraum zu schaffen, will die baden-württembergische Bauministerin Nicole Razavi (CDU) die Aufstockung von Gebäuden weiter erleichtern. Mit der Reform der Landesbauordnung gehe man noch einen Schritt weiter, indem der Bestandsschutz neu geregelt werde, sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Wird zum Beispiel ein bestehendes Gebäude aufgestockt, umgebaut oder umgenutzt, sollen zukünftig nicht im ganzen Haus die heutigen - oft strengeren - Vorschriften zum Brandschutz gelten. Denn nachträgliche Brandschutzmaßnahmen machen einen Umbau oftmals deutlich teurer." Damit mache man in der Landesbauordnung den Weg für mehr Wohnraum im Bestand frei, so die Ministerin.
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BW-Bauministerin: "Jede Wohnung zählt"
Bereits 2019 wurde festgelegt, dass Dachaufstockungen keine zusätzlichen Stellplätze erforderlich machen und auch keine zusätzlichen Anforderungen an die Barrierefreiheit. Seit Anfang 2023 gilt in Baden-Württemberg zudem, dass solche Aufstockungen auch keine Aufzugverpflichtung auslösen. "Aber natürlich brauchen wir auch weiterhin zusätzlichen Wohnraum durch Neubau. Denn jede Wohnung zählt", sagte Razavi. Zugleich rief die CDU-Politikerin die Eigentümer von leerstehenden Mietwohnungen dazu auf, diese schnell wiederzubelegen. "Viele dieser Wohnungen stehen auch leer, weil sie gerade renoviert oder saniert werden."