Die Deutsche Polizeigewerkschaft in Baden-Württemberg sieht einen großen Bewerbermangel bei der Polizei im Land. Sie geht davon aus, dass in der aktuellen Ausbildungsrunde für den gehobenen Polizeivollzugsdienst knapp 100 Ausbildungsplätze frei bleiben.
Für rund 660 Plätze gebe es aktuell etwa 530 Bewerber, so der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft Ralf Kusterer. Auch mit Nacheinstellungen werde man die Lücke nicht füllen können. Kusterer führt den Rückgang auf ein Imageproblem der Polizei und Negativ-Schlagzeilen der letzten Monate zurück.
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Der Inspekteur der Polizei ist im Prozess um sexuelle Nötigung einer Kollegin freigesprochen worden. Das verkündete das Landgericht Stuttgart am Freitag.
Innenministerium: Noch unklar, wie viele Stellen unbesetzt bleiben
Das Innenministerium hingegen spricht von einem normalen demografischen Wandel. Wie in anderen Branchen auch gingen die Bewerberzahlen zurück. Außerdem könne man noch nicht abschließend sagen, wie viele Ausbildungsstellen im gehobenen Dienst dieses Jahr unbesetzt blieben.
Auch eine andere Polizeivertretung, die Gewerkschaft der Polizei, sieht den aktuellen Rückgang nicht so dramatisch. Der Vorsitzende Gundram Lottmann sagte dem SWR, gleichwohl müsse der Polizeiberuf attraktiver werden. So solle Baden-Württemberg die Wochenarbeitszeit von aktuell 41 Stunden senken.