Baden-Württemberg ist ein wichtiger Lebensraum für die seltene Mopsfledermaus, so ein Fazit eines mehrjährigen bundesdeutschen Forschungsprojekts. An ihm war auch der Naturschutzbund (NABU) Baden-Württemberg beteiligt.
Mopsfledermäuse gefangen und mit Sendern versehen
Seit 2019 habe ein Forschungsteam viele Sommernächte in Wäldern verbracht, so die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). Dort hätten sie auch Mopsfledermaus-Weibchen gefangen und "besendert".
Durch die Verfolgung der Weibchen konnten mehrere neue Vorkommen entdeckt werden. Dank dieser Daten könnten Naturschutzbehörden sicherstellen, dass die Lebensräume der Mopsfledermaus in diesen Regionen besonders geschützt werden, erklärte Walker.
Gefährdete Art in zwölf Landkreisen
An knapp 60 Standorten in zwölf Landkreisen konnten Mopsfledermäuse nachgewiesen werden. Die Landkreise sind: Alb-Donau, Esslingen, Göppingen, Main-Tauber, Neckar-Odenwald, Ostalb, Rems-Murr, Rhein-Neckar, Schwäbisch-Hall, Schwarzwald-Baar, Tübingen, Waldshut.
Wälder systematisch durchsucht
Außerdem wurden landesweit über 70 Quartiere aufgespürt, in denen die Tiere ihre Jungen großziehen. Für das Projekt wurden die Wälder in Baden-Württemberg systematisch untersucht. Meist wurden die Tiere mithilfe ihrer Rufe aufgespürt, die von akustischen Messgeräten erkannt werden. Zusätzlich wurden Weibchen gefangen und mit Sendern ausgestattet.
Lebensbedingungen der Mopsfledermaus verbessern
Die neu gewonnen Erkenntnisse sollen nun dabei helfen, die Lebensbedingungen für die gerade mal daumengroßen Tiere zu verbessern. Angewiesen sind sie auf naturnahe Wälder mit alten und abgestorbenen Bäumen.
Die Mopsfledermaus zieht ihre Jungen in Baumspalten auf, wo sie gut geschützt vor Mardern oder Eulen den Tag verschläft. Solche Quartiere für ihre Kinderstuben - sogenannte Wochenstuben - findet sie vor allem unter den abstehenden Schuppen von Baumrinden oder in Zwischenräumen.