Die Sperrung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim führt ab Mitte Juli 2024 zu erheblichen Behinderungen für Bahnreisende. Der 15. Juli ist der Montag nach dem Endspiel der Fußball-Europameisterschaft in Berlin. Die Riedbahn ist dann komplett gesperrt. 150 Busse sollen den Regionalverkehr ersetzen. Das hat die Bahn am Donnerstag mitgeteilt.
Busse für 15.000 Reisende pro Tag
Fern- und Güterzüge werden während der Arbeiten umgeleitet. Für die auf der rund 70 Kilometer langen Strecke fahrenden Regional- und S-Bahnen richtet die DB für Bauarbeiten einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Dafür sollen 150 neue Überland- und Gelenkbusse mit hohem Komfortstandard bereitstehen, informiert die Bahn.
Auch auf den Strecken über Worms und Mainz oder über Darmstadt ersetzt die Deutsche Bahn einen Teil des Zugangebots durch Busse. Es geht um rund 15.000 Reisende pro Tag. Weitere Einzelheiten will die Bahn im Herbst bekanntgeben. Die Busverkehre werden europaweit ausgeschrieben.
Bahnstrecke ist marode
Die Sperrung der Strecke ist notwendig, weil sie grundhaft marode ist. Im Normalbetrieb gibt es pro Jahr bis zu 300 Störungen in dem Abschnitt, weil jahrzehntelang nicht genug investiert worden ist. Viele Verspätungen der Bahn resultieren aus den Verzögerungen, die es auf dieser hochbelasteten Strecke gibt.
Eine Sanierung im laufenden Betrieb ist nach Angaben der Bahn nicht mehr möglich. Darüber informierte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) im Frühjahr. Saniert werden bei diesem Pilotprojekt nicht nur der komplette Gleiskörper, sondern auch Weichen, Stellwerke, Bahnhöfe und Oberleitungen - also alles was die Bahn braucht, um zu funktionieren.
Riedbahn ist Pilotprojekt
Die Riedbahn ist das Pilotprojekt, in den kommenden Jahren sollen weitere zentrale Strecken der Bahn durch Vollsperrung saniert werden. Dann würden sich auf Dauer auch die Verspätungen verringern, unter denen der gesamte Zugverkehr in Deutschland leidet. Das Netz soll durch die Sanierung zum "Hochleistungsnetz" werden, so die Bahn.
Bis 2030 will die Deutsche Bahn 4.200 Kilometer im Schienennetz generalsanieren. Anschließend seien für Jahre keine größeren Bauarbeiten mehr nötig. Zudem würden die sanierten Abschnitte deutlich leistungsfähiger - unter anderem durch eine vollständige Digitalisierung der Signalanlagen. Zur Auswahl und Reihenfolge der Streckenabschnitte führt die DB derzeit weitere Gespräche mit dem Bund.