Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen eine Mannheimer Polizistin eingestellt, die bei einer Straßenblockade Anfang September einer Klima-Aktivistin offenbar absichtlich Öl übergeschüttet hatte. Der Vorfall bei der Aktion der "Letzten Generation" war auf einem Video zu sehen.
Anhaltspunkte dafür, dass es durch das Verhalten der Polizeibeamtin zu Körperverletzung oder Sachbeschädigung gekommen wäre, habe es nicht gegeben. Das teilte die Staatsanwaltschaft dem SWR am Donnerstag auf Nachfrage mit und bestätigte damit einen Bericht der "Stuttgarter Zeitung".
Über den Vorfall beim Protest bei der "Letzten Generation" in Mannheim hat SWR Aktuell am 6. September 2023 im TV berichtet.
Weitere Vorwürfe gegen dieselbe Polizistin
Weiter geprüft werden allerdings andere Vorwürfe gegen dieselbe Polizistin. Eine Aktivistin hatte der Beamtin vorgeworfen, sie nach der Aktion in Polizeigewahrsam gedemütigt zu haben. In einem Schreiben warfen mehrere Mitglieder der "Letzte Generation" der Polizistin vor, sie auf dem Präsidium einer Leibesvisitation unterzogen zu haben, bei der sie sich nackt hätten ausziehen müssen.
Ein Polizeisprecher sagte dem SWR, solange die Staatsanwaltschaft ermittele, ruhe das interne Disziplinarverfahren gegen die Polizistin. Erst nach Abschluss der Ermittlungen werde darüber entschieden.
Klima-Aktivisten protestierten schon öfter in Mannheim und Heidelberg
Immer wieder kleben sich Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" auf Straßen oder an Schildern fest und blockieren den Verkehr. Sie beschmieren Kunstwerke in Museen mit Lebensmitteln oder Gebäude mit Farbe - wie beispielsweise die Universität in Heidelberg. In Mannheim hatten sich Mitglieder der Gruppe Anfang September auf der Straße festgeklebt, als ein wütender Autofahrer auf die Aktivisten eintrat, sie schlug und von der Straße zerrte. Die "Letzte Generation" hatte ein Video davon veröffentlicht. Der Angreifer wurde festgenommen.