Die Stadtmission Heidelberg hat Einzelheiten zur bevorstehenden Zusammenlegung des St. Vincentius-Krankenhauses mit dem Krankenhaus Salem mitgeteilt. Demnach wird das St. Vincentius-Krankenhaus am Neckar in der Heidelberger Altstadt zum Ende des Monats geschlossen. In beiden Krankenhäusern können nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden, teilte die Evangelische Stadtmission Heidelberg mit.
Salem übernimmt Teile der Belegschaft
Eine "Vielzahl" der knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Vincentius-Krankenhauses könne am Krankenhaus Salem in Heidelberg-Handschuhsheim und in anderen Bereichen der Evangelischen Stadtmission, dem Träger der beiden Kliniken, weiterarbeiten - zum Beispiel in der Altenpflege und der Verwaltung. Wie viele Kündigungen am Ende ausgesprochen werden, hänge auch davon ab, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Angebote annähmen. Es könnten aber nicht alle bisherigen Beschäftigten des St. Vincentius vom Salem übernommen werden, teilte die Evangelische Stadtmission Heidelberg mit. Im ärztlichen Dienst gebe es daher Kündigungen.
Auch im Salem müsse im Zuge der Umstrukturierung Personal entlassen werden: Im Bereich der Speiseversorgung, Reinigung und des Empfangs betreffe das mehr 40 Menschen.
Zukunft des Gebäudes des St. Vincentius noch unklar
Wie das Gebäude des Krankenhauses künftig genutzt wird, ist noch unklar. Die Evangelische Stadtmission befindet sich dazu im Moment noch in Verhandlungen.
Heidelberger Krankenhaus Salem wird vergrößert
Im Zuge der Zusammenlegung soll das Krankenhaus Salem vergrößert werden. Unter anderem wird die Palliativversorgung ausgebaut, teilte die Evangelische Stadtmission Heidelberg mit. Das neue Konzept sehe auch eine weitere Kooperation mit dem Universitätsklinikum Heidelberg vor. Beide Krankenhäuser sind akademische Lehrkrankenhäuser der Universität Heidelberg.
Dem Fusionierungskonzept müssten noch die Gläubigerversammlung sowie das baden-württembergische Sozialministerium zustimmen, teilte die Evangelische Stadtmission Heidelberg mit.
Insolvenz angemeldet vergangenen November
Im vergangenen November hatte die Evangelische Stadtmission für beide Krankenhäuser Insolvenz angemeldet und ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht Heidelberg beantragt. Grund waren unter anderem die höheren Energie- und Sachkosten, steigende Kosten für Investitionsmaßnahmen und der Fachkräftemangel.