Die beiden Heidelberger Krankenhäuser Salem und St. Vincentius sollen im Zuge eines sogenannten Schutzschirmverfahrens im laufenden Betrieb wirtschaftlich neu ausgerichtet und saniert werden. Das teilt der Träger, die Evangelische Stadtmission Heidelberg, am Dienstag mit. Hintergrund sind finanzielle Schwierigkeiten. Der Krankenhausbetrieb läuft weiter, die medizinische Versorgung sei gesichert.
Experten arbeiten wirtschaftliche Neuausrichtung aus
Mit dem Schutzschirmverfahren soll eine Insolvenz abgewendet werden. Experten sollen in den kommenden Wochen ein Konzept für eine wirtschaftliche Neuausrichtung vorlegen. Beide Krankenhäuser hätten gute Zukunftsaussichten. Die Zahlung der Löhne und Gehälter sei gesichert, für die Belegschaft ändere sich nichts, teilte die Evangelische Stadtmission Heidelberg mit.
Gestiegene Kosten bei gesunkener Patientenzahl
Hintergrund der wirtschaftlichen Schieflage der beiden Krankenhäuser sind nach Angaben der Evangelischen Stadtmission Heidelberg unter anderem die gestiegenen Energie- und Sachkosten sowie steigende Kosten für Investitionsmaßnahmen. Zusätzlich kämpfen beide Häuser mit einem Mangel an Personal sowie finanziellen Ausfällen und einem Rückgang von Patienten seit Beginn der Pandemie. Die finanziellen Defizite könnten aus dem laufenden Betrieb der Krankenhäuser nicht ausgeglichen werden. Bundesweit klage zurzeit ein großer Teil der Kliniken über eine schlechte Finanzlage, teilte die Evangelische Stadtmission Heidelberg mit.
Im Salem und St. Vincentius in Heidelberg werden pro Jahr rund 23.000 Patienten ambulant und stationär behandelt.