Bahnreisende und Pendler müssen sich nach der dreiwöchigen Riedbahn-Sperrung (im Januar) und dem Lokführerstreik auf die nächste Belastungsprobe einstellen. Wegen Bauarbeiten wird die Bahnstrecke Frankfurt-Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) ab Freitagabend (2. Februar) um 22 Uhr für dreieinhalb Wochen, bis 26. Februar (5 Uhr) teilweise gesperrt. Auf der Strecke zwischen Frankfurt und Darmstadt ist in dieser Zeit nur ein Gleis befahrbar.
Warum muss die Strecke Frankfurt-Heidelberg gesperrt werden?
Die Main-Neckar-Bahn-Strecke ist etwa 92 Kilometer lang. Sie soll bis zum 26. Februar saniert werden. Kostenpunkt: Rund 15 Millionen Euro, so die Bahn. Auf dem Abschnitt werden Bahn-Arbeiter unter anderem Gleise, Weichen und Oberleitungen erneuern. Grund der Sanierung der Main-Neckar-Bahn: Sie soll den Umleitungsverkehr der benachbarten Riedbahn (Frankfurt-Mannheim) zuverlässig aufnehmen, wenn die Riedbahntrasse ab Mitte Juli 2024 für eine fünfmonatige Generalsanierung gesperrt wird.
Welche Folgen hat die Sperrung für den Regionalverkehr?
Zwischen Frankfurt und Darmstadt fahren die Regionalbahnlinien RB 67/68 während der Sperrung ab Freitagabend stündlich und die S 3 halbstündlich. Fahrgäste müssen deutlich mehr Zeit einplanen. Auf dem Abschnitt zwischen Darmstadt und Frankfurt ist nur ein Gleis befahrbar. Deshalb muss die Bahn dort mehrere Zugverbindungen streichen.
Ab Darmstadt in Richtung Süden will die Bahn als Schienenersatzverkehr insgesamt fast 90 Busse einsetzen. Knapp 500 Fahrten in mehreren Linien sind täglich geplant. Beispiel: Für die Zugverbindung Darmstadt-Mannheim werden Ersatzbusse zum Einsatz kommen. Konkret: Statt der Regionalbahn RB 68 fährt im Stundentakt ein Bus mit der Aufschrift "RB 68". Zusätzlich (ebenfalls im Stundentakt) verbindet eine Express-Buslinie (RE 68) Darmstadt und Heidelberg. Zwischen dem Mannheimer Hauptbahnhof und Bensheim (Kreis Bergstraße) wird die S-Bahn-Linie S 6 durch einen Bus ersetzt. Auch er verkehrt im Ein-Stunden-Takt.
Außerdem werden auf weiteren Strecken Verbindungen gestrichen. Betroffen sind auch Verbindungen von Vias (RB 66) und Flixtrain.
Welche Folgen hat das für den Fernverkehr?
Der Fernverkehr wird umgeleitet, vor allem über die Riedbahn (Frankfurt-Mannheim). Wegen starker Gleisauslastung dort können laut Bahn jedoch nicht alle Züge fahren. ICE-Züge der Verbindung Hamburg-Frankfurt-Heidelberg-Karlsruhe beginnen und enden laut Bahn vorzeitig in Frankfurt. Die Euro-City-Züge Frankfurt-Heidelberg-Stuttgart-Klagenfurt beginnen und enden teils in Heidelberg, teils werden sie umgeleitet und sind 15 Minuten länger unterwegs. Darmstadt, Bensheim und Weinheim werden nicht angefahren, dafür Mannheim.
Welche weiteren Streckenabschnitte sollen saniert werden?
Im März folgen laut Bahn Bauarbeiten auf den linksrheinischen Ausweichstrecken, darunter die Strecke Mainz-Worms-Mannheim/Ludwigshafen (Ludwigsbahn) und die Alsenzbahn genannte Verbindung über Bad Kreuznach und Bingen.