Die Landesregierung hat beschlossen, dass die Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim in Zukunft eng zusammenarbeiten sollen. Das teilte das Wissenschaftsministerium am Dienstag mit. Das Universitätsklinikum Heidelberg soll dabei Mehrheitsgesellschafter der Mannheimer Uniklinik werden und die strategische Führung des Verbunds in einem sogenannten Mutter-Tochter-Modell übernehmen.
Damit werde ein bedeutsamer Sprung ermöglicht, um die Spitzenposition Baden-Württembergs im Bereich der gesundheitstechnologischen und medizinischen Innovation weiter auszubauen, so Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne).
Verhandlungen sollen bald beginnen
Beide Krankenhäuser sollen auf medizinischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene sehr eng zusammenarbeiten, ohne ihr eigenständiges Profil zu verlieren. Das Land könne auf die Forschungs- und Ausbildungskapazitäten des Uniklinikums Mannheim nicht verzichten, so das Wissenschaftsministerium. Auch Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) betonte die Vorteile eines Verbunds.
Mit dieser Absichtserklärung sollten nun schnellstmöglich Verhandlungen zwischen dem Land und der Stadt Mannheim sowie mit den universitären Partnern aufgenommen werden, hieß es aus dem Kabinett.
Die Pläne stoßen auch beim Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) auf Zustimmung.
Über 130.000 stationäre Behandlungen pro Jahr
Das Uniklinikum Heidelberg hat fast 2.600 Betten sowie gut 86.000 stationäre und mehr als eine Million ambulante Patienten im Jahr. Mit nach eigenen Angaben rund 14.600 Beschäftigten zählt es zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Im Mannheimer Uniklinikum arbeiten etwa 4.300 Mitarbeiter. Sie behandeln jährlich nahezu 45.000 Patienten stationär und über 170.000 ambulant.
Klinikverbund Mannheim-Heidelberg Meinung: Es wäre mehr drin gewesen
Die Universitätskliniken Mannheim und Heidelberg sollen sich zusammenschließen. Die Landesregierung gibt grünes Licht. Doch es wäre mehr möglich gewesen.