Wahl am Sonntag

Wer wird Oberbürgermeister in Sinsheim? Vier Kandidaten stellen sich vor

Stand
Autor/in
Thomas Miltner

Vier Kandidaten, zwei Favoriten - im Kampf um das Amt des Oberbürgermeisters in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) am Sonntag (7. Juli) könnte es spannend werden.

Am Sonntag (7. Juli) wählen die Sinsheimerinnen und Sinsheimer einen neuen Oberbürgermeister. Ende Juni hatten sich die Kandidaten in der Sinsheimer Stadthalle der Öffentlichkeit vorgestellt. Der noch amtierende Oberbürgermeister Jörg Albrecht (parteilos) hatte im Februar seinen vorzeitigen Rückzug aus dem Amt erklärt.

OB-Wahl in Sinsheim: Vier Kandidaten, zwei Favoriten

Zwei Kandidaten gelten als gleichermaßen favorisiert: Marco Siesing (CDU) und der parteilose Thomas Seidelmann. Den anderen beiden Kandidaten wiederum werden weniger Chancen eingeräumt: Reinhard Theo Pausch von "Die Partei" und Alexander Holder. Holder ist nach eigenen Angaben CDU-Mitglied, versteht sich aber selbst als parteilos.

Ende Juni haben sich die Kandidaten in der Stadthalle in Sinsheim der Öffentlichkeit vorgestellt. Über 700 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Veranstaltung.
Ende Juni haben sich die Kandidaten in der Stadthalle in Sinsheim der Öffentlichkeit vorgestellt. Über 700 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Veranstaltung.

Warum will Marco Siesing (CDU) neuer OB von Sinsheim werden?

Marco Siesing (CDU) ist 46 Jahre alt und seit neun Jahren Bürgermeister im nur zwölf Kilometer entfernten Eschelbronn (Rhein-Neckar-Kreis). Er hat Öffentliche Verwaltung studiert, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Siesing will nach eigenen Angaben das Gemeinschaftsgefühl stärken, hat eine Homepage für Fragen der Bürger und Bürgerinnen eingerichtet und will die Wirtschaft und das städtische Leben fördern. Wohnen, Schulen, Sport und das Thema Sicherheit stehen ebenfalls auf seiner Agenda. Das CDU-Mitglied will bewusst überparteilich im Wahlkampf auftreten.

 

Warum will Thomas Seidelmann (parteilos) neuer OB von Sinsheim werden?

Kurz vor Bewerbungsschluss hat Thomas Seidelmann seinen Hut in den Ring geworfen. Der 58-Jährige ist derzeit Bürgermeister im zwölf Kilometer entfernten Neckarbischofsheim (Rhein-Neckar-Kreis). Der studierte Journalist hat unter anderem für die Vereinten Nationen gearbeitet. Seidelmann ist verheiratet und hat fünf Kinder. Er will die Eigenverantwortung der Stadtteile auch in finanzieller Hinsicht und den generellen Zusammenhalt in Sinsheim verbessern. Sinsheim müsse auch als Einkaufs- und Aufenthaltsort wieder attraktiver werden. Dazu will er das Sicherheitsgefühl verbessern, neue Betriebe ansiedeln, ein Start-Up-Zentrum und ein Gründerzentrum einrichten. Auch das Thema Schulen und eine mögliche Bewerbung für eine Landesgartenschau gehören zu seinem Programm.

Warum will Reinhard Theo Pausch (Die Partei) neuer OB von Sinsheim werden?

Reinhard Theo Pausch ist der Ortsvorsitzende der Satire-Partei "Die Partei". 2010 war er nach Sinsheim gezogen. Pausch ist 39 Jahre alt und verheiratet. Er fordert Tempo 70 statt 30, eine Preisbremse von drei Euro bei Bier und Döner, mehr "jugendliche Vibes" in der Innenstadt, Graffiti und Kunstflächen, sowie eine dauerhaft installierte Fahne der TSG Hoffenheim am Rathaus. Er warnt vor einem Rechtsruck und der Gefahr, dass dann soziale Aufgaben vernachlässigt werden.

Warum will Alexander Holder neuer OB von Sinsheim werden?

Alexander Holder musste wegen eines akuten Unwetterschadens seine Teilnahme an der offiziellen Kandidaten-Vorstellung kurzfristig absagen. Er ist 68 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Holder hatte sich nach eigenen Angaben beworben, weil es lange Zeit nur einen ernsthaften Kandidaten gegeben habe und weil er sich seinen Mitbürgern verpflichtet fühle, dass in Sinsheim "die Dinge mal konkreter angegangen werden". Der Handwerksmeister im Ruhestand engagiert sich seit Jahren als Protestant in der katholischen Kirchengemeinde. Ein soziales und menschliches Miteinander liegt ihm nach eigenen Angaben am Herzen. Man müsse den Bürgern mehr erklären, sagt Holder. Es brauche mehr gelebte Demokratie und weniger Verwaltung. Die geplanten Windräder entlang der Autobahn lehnt er ab und in der Verkehrspolitik sieht er Änderungsbedarf.

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