Hohe Gitter rund um die Sitzgruppe auf dem Wormser Bahnhofsvorplatz verhindern, dass Passanten näher an die Gruppe der zehn Bänke heran kommen. Aus gutem Grund: Die Ratten sollen nicht durch Menschen gestört werden. Und das nicht aus Tierliebe, sondern weil die Nager nur dann die ausgelegten Giftköder fressen, wenn sie ungestört sind.
Ratten mögen weggeworfenes Essen
Die Gitter halten aber auch die Verursacher des Rattenproblems fern: nämlich Passanten, die die Bänke nutzen und dabei viele Essensreste achtlos auf den Boden und zwischen die Bänke werfen. Das sei ein Festschmaus für die Ratten, so ein Sprecher der Stadt Worms. Das Rattenproblem ist also ein menschengemachtes.
Bänke am Bahnhof bleiben wochenlang gesperrt
Da die Ratten nur die Köder fressen, wenn es kein "besseres" Nahrungsangebot an Ort und Stelle gibt, müssen die Menschen fern gehalten werden. Deshalb hat die Stadt die Gitter aufgebaut.
Die Rattenköder liegen in kleinen Plastikboxen neben jeder der zehn Bänke. Das verhindere, dass Hunde oder Katzen die Köder fressen können, so der Stadtsprecher. Durch die kleinen Öffnungen der Boxen kommen nur die Ratten an die Köder. Die Stadt rechnet damit, dass die Sitzbankgruppe vier bis sechs Wochen gesperrt bleiben muss. Danach hofft man, das Problem gelöst zu haben.
Rattenproblem ist auf den Bahnhof beschränkt
Laut Stadtverwaltung gibt es keine weiteren Stellen im Stadtgebiet, an denen Ratten vermehrt gesichtet worden sind. Zurzeit sei die Maßnahme am Wormser Bahnhof die einzige Bekämpfungsaktion gegen Ratten in der Stadt.