Evangelischer Kirchentag in Nürnberg

Kretschmann: Klimawandel ist "Zeitenwende" - Klimaproteste nutzlos

Stand

Der Klimawandel als "Zeitenwende": Auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg betont BW-Ministerpräsident Kretschmann die "Menschheitsaufgabe". Klimaproteste hält er aber für nutzlos.

Für den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) markiert der Klimawandel eine "Zeitenwende". Auf dem 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag sagte er am Samstag: "Der Klimawandel ist die Menschheitsaufgabe unserer Zeit." Er sei ein Problem für die ganze Welt. "Mit seinen Folgen betrifft er alles, komplexer kann man sich eine Herausforderung nicht vorstellen."

Kretschmann: Proteste von Klimaaktivisten wenig hilfreich

Zugleich hält Kretschmann die Protestformen der "Letzten Generation" im Kampf gegen den Klimawandel für nutzlos. "Man kann den Wandel nicht erzwingen", sagte Kretschmann bei einer Bibelarbeit. "Es nützt nichts, sich an der Straße festzukleben", betonte er in Bezug auf die Lukas-Bibelstelle "Die Zeit wird kommen". Man könne zwar die Angst der jungen Leute verstehen, es sei aber wenig hilfreich, die Sache dystopisch anzugehen und depressiv zu werden. Vielmehr gehe es darum, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, betonte Kretschmann.

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Die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch zum Beispiel mache Hoffnung, sie sei "sozusagen das ökologische Reich Gottes". Kretschmann interpretierte in einer Bibelarbeit eine Passage aus dem Lukas-Evangelium, in der Jesus einerseits sagt, das Reich Gottes sei schon unter den Menschen, es andererseits aber überraschend und großartig kommen werde.

Kretschmann: Christen müssen Hoffnung ausstrahlen

"Das Reich Gottes ist da - und es ist noch nicht da", fasste Kretschmann seine Bibelinterpretation zusammen. "Es ist die dialektische Spannung unseres Lebens - was will ich eigentlich, was tue ich tatsächlich?" Jesus sage in dem Evangelium, dass man das Reich Gottes nicht erzwingen könne. Das Reich Gottes sei "uns zugesagt". Christen müssten Hoffnung ausstrahlen und auch so handeln. Damit könne man Menschen mehr überzeugen als mit großen Worten, Analysen und "Besserwisserei".

Den Begriff "Zeitenwende" hatte zunächst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geprägt - er bezog sich damit auf den Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022.

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