Trockenstress an Bächen und Flüssen

Hitze und Dürre: An Enz, Pfinz und Murg droht akuter Wassermangel

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Susann Bühler
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Matthias Stauss
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Wegen der Trockenheit leiden Bäche und Flüsse unter Wassermangel. Kleinere Flüsse wie die Würm im Enzkreis haben so wenig Wasser, dass sie in der Hitze auszutrocknen drohen.

Selten waren die Wasserwirtschaftsämter in den Landkreisen schon so früh im Jahr mit derart kritischen Wasserständen konfrontiert. Wegen der anhaltenden Trockenheit und der Hitze sind viele Vertreter der Landratsämter zwischen Calw, Pforzheim, Karlsruhe und Rastatt alarmiert.

Nach dem Ortenaukreis haben jetzt auch die Behörden des Landkreises Calw und des Enzkreis nachgezogen und per Rechtsverordnung die Wasserentnahme aus Bächen, Flüssen und Seen strikt verboten.

Das heißt, weder Gärten noch landwirtschaftliche Flächen dürfen derzeit bewässert werden. Einzige Ausnahme: Das Schöpfen kleinerer Wassermengen per Eimer oder Gießkanne - etwa um Blumen zu gießen, oder um Vieh zu tränken.

Wasser macht sich rar: Auch Bergbäche wie hier bei Bad Wildbad führen wegen der langen Trockenheit immer weniger Wasser.
Wasser macht sich rar: Auch Bergbäche wie hier bei Bad Wildbad führen wegen der langen Trockenheit immer weniger Wasser.

Landkreis Calw: Rötenbach wegen Hitze schon ausgetrocknet

Im Landkreis Calw sind die Wasserstände vieler Flüsse bereits bedenklich gesunken und haben zum Teil die kritischen Niedrigwassermarken von 22 Zentimeter deutlich unterschritten. So ist zum Beispiel das kleine Flüsschen Rötenbach bei Bad Teinach-Zavelstein schon ausgetrocknet.

Da absehbar kein echter Landregen in Sicht ist, droht Wassermangel mittelfristig auch bei mittleren und größeren Gewässern wie Enz, Eyach, Nagold oder Alb.

Landwirte dürfen kein Wasser entnehmen

Zweites Problem: Das Grundwasser. Um die Wasserreserven im Untergrund nicht zu gefährden, ist es im Landkreis Calw, im Enzkreis und im Ortenaukreis aktuell auch für Landwirte verboten, Grundwasser mithilfe von Tiefbrunnen für die Bewässerung von Feldern anzuzapfen. Einzelausnahmen sind möglich - etwa wenn Bauern oder Winzer dafür eine spezielle wasserrechtliche Genehmigung haben.

Weniger Wasser auch im Enzkreis

Auch im Enzkreis ist man besorgt angesichts fallender Pegel an Enz, Eyach, Nagold oder Pfinz. Sollte es nicht bald regnen, so könnte es im Juli auch an diesen Flüssen zu dauerhaftem Niedrigwasser kommen.

In kleinen Gewässern wie der Würm wurden schon im Juni die niedrigsten Wasserstände seit 20 Jahren erreicht. Das Flüsschen Würm, das in Holzgerlingen im Landkreis Böblingen entspringt und in die Nagold bei Pforzheim mündet, droht bald unter die kritische Pegelmarke von 23 Zentimeter beim Wasserstand zu fallen.

Diese zeigt sich auch deutlich an den anderen kleinen Gewässern im Enzkreis, wie zum Beispiel Grenzbach, Kirnbach, Glattbach, Gennenbach und Gurrlegraben.

Verbindung zwischen Pfinz und Saalbachkanal bereitet Sorgen

Im Landkreis Karlsruhe sieht es derzeit nach Angaben des Landratsamts "noch nicht dramatisch" aus bei Bächen und Flüssen. Allerdings gibt es ein Sorgenkind: Die Verbindung zwischen Pfinz und Saalbachkanal droht trockenzufallen. Dort herrschen schon länger sehr niedrige Wasserstände. Daran konnte auch der zwischenzeitliche Regen in dieser Woche nur kurzfristig etwas ändern.

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Landkreis Rastatt will Verbot für Wasserentnahme erlassen

Im Landkreis Rastatt bereitet man sich ebenfalls auf ein Wasserentnahme-Verbot vor. "Die nächsten Wochen werden spannend", so Wolfgang Hennegriff, Leiter des Amts für Umwelt- und Gewerbeaufsicht, "die Wasserstände an den Flüssen und Bächen bewegen sich jetzt schon im Bereich mittleres Niedrigwasser. Wenn es weiter so heiß und trocken bleibt, dann könnte es in einigen kleineren Flüssen kritisch werden. Zum Beispiel im Unterlauf der Murg oder in den Seitengewässern der Murg."

Die Folge wären weiter fallende Pegel und steigende Wassertemperaturen. Ab 25 Grad Celsius nimmt der Sauerstoffgehalt im Wasser rapide ab, dann wird es auch für Fische und Kleinlebewesen in den Flüssen und Bächen kritisch.

Bestand an Grundwasser zwischen Achern und Kalsruhe noch gut

Laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) sind die Grundwasserstände in vielen Regionen in Baden-Württemberg seit Jahren rückläufig. Einen Überblick über den Stand des Grundwassers gibt die neue Gewässerkarte der Landesanstalt.

In der Rheinebene zwischen Achern und Karlsruhe sind die Grundwasserbestände noch gut, während im Süden und Osten von Baden-Württemberg teilweise schon sinkende Grundwasserbestände zu verzeichnen sind. Trotzdem haben die Landratsämter Ortenaukreis, Enzkreis und Calw die Wasserentnahme per Tiefbrunnen wegen der Trockenheit untersagt.

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