Jedes Jahr ereignen sich tödliche Unfälle an Badeseen. Vor allem in den Sommermonaten ist die Zahl der Unfälle erhöht. Rettungsschwimmer und Bezirksleiter der DLRG in Karlsruhe, Timo Imhof, erklärt, wie man sich vor dem Ertrinken schützen kann.
SWR Reporterin Fabiola Germer war für SWR1 am Baggersee in Weingarten
BW: 28 Menschen durch ertrinken verstorben
Laut einer Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im vergangenen Jahr 28 Menschen ertrunken. Besonders in Flüssen und Badeseen kommt es laut Statistik zu Badeunfällen. Bei Baggerseen liege es vor allem daran, dass das Wasser durch den Baggerbetrieb getrübt sei und dadurch schlechte Sicht herrsche, so Timo Imhof. So sei es manchmal schwierig, eine Notlage schnell zu erkennen.
Die Rettungsschwimmer vor Ort versuchen, alles im Blick zu halten, sagt Imhof, aber es sei nicht einfach, zu jedem Zeitpunkt alle Bereiche zu überwachen. Es dauere oft länger, bis eine Notfallmeldung ankommt. Und das koste im Notfall wertvolle Zeit.
Wie kann ich mich vor dem Ertrinken schützen?
Rettungsschwimmer Timo Imhof erklärt, dass sich Besucherinnen und Besucher von Badeseen am Besten an die allgemeinen Baderegeln halten sollten. Besondere Vorsicht gelte bei fremden Gewässern und das Wichtigste: nicht alleine schwimmen oder tauchen gehen.
Nicht alleine ins Wasser
Am besten sollten Badegäste in einem See nicht alleine schwimmen, sagt Timo Imhof. Er erklärt: "Wenn es zu einem medizinischen Notfall wie einem Herzinfarkt kommt und ich bin alleine im Wasser, dann kann das tödlich enden und das ist eben die Gefahr."
Wenn Erwachsene ertrinken, dann sei die Ursache häufig ein medizinischer Notfall, der im Wasser passiert. "Wenn ich niemanden bei mir habe, der nach mir gucken kann, dann helfen auch die Baderegeln nicht." Ein Herz- Kreislaufversagen könne aber auch junge, gesunde Menschen treffen, sagt der Rettungsschwimmer. "Am besten immer mit Freunden oder der Familie schwimmen gehen."
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Ursachen für Ertrinken
Laut dem Bezirksleiter ist die häufigste Ursache für Ertrinken ein medizinischer Notfall. Hinzu komme Selbstüberschätzung, Alkohol- oder Drogenkonsum und Unachtsamkeit. Besonders bei Kindern müsse man sehr aufmerksam sein.
Schwimmflügel für Kinder hält Imhof für nicht sicher genug. Sie könnten leicht von den Armen rutschen. Er empfiehlt spezielle Schwimmringe, an denen man kleine Kinder befestigen könne. Auch wenn Kinder schon etwas schwimmen könnten, solle man sie am Besten nicht alleine lassen, empfiehlt der Rettungsschwimmer.