Vor der Show wird alles genau kontrolliert: Stimmt das Licht? Ist die kleine Bühne gerade ausgerichtet? Alles muss stimmen, sagt Schlangenmensch Lorenzo Bernardi. Er arbeitet für den renommierten Zirkus Charles Knie, der noch bis November auf Deutschland-Tournee ist. Aktuell gastiert er für einige Tage in Karlsruhe.
Nach all den Jahren ist Lorenzo immer noch nervös vor dem Auftritt.
Du kannst scheitern. Das ist das Schlimmste. Man weiß nie, was passieren kann.
Von der Artistenschule zum Schlangenmensch im Zirkus Knie
Trotzdem war sein Traum schon immer die große Bühne. Über eine Artistenschule in Verona kam er als Teenager zum Zirkus und das, obwohl er, wie das sonst oft der Fall ist, nicht aus einer Artisten-Familie stammt. Seine Mutter war Winzerin, sein Bruder arbeitet in einer Bank. Der Zirkus ist schon eine besondere Welt, sagt der 24-Jährige.
Ich fühle mich nicht so seltsam, aber der typische Zirkusmensch ist schon seltsam.
Hartes Training und Konzentration
Hartes Training steckt hinter seinem Auftritt als Schlangenmensch, vor dem er sich mindestens eine Stunde lang dehnt. Es scheint, als sei er aus Gummi, so extrem kann er seinen Körper verbiegen. Für den Teil, bei dem er mit dem Mund sein ganzes Körpergewicht hält, hat er jahrelang geübt. Während seiner fünfminütigen Show ist höchste Konzentration angesagt.
Er sei glücklich und habe eine gute Karriere, sagt Schlangenmensch Bernardi. Aber beim Internationalen Zirkusfestival von Monte Carlo aufzutreten, das würde ihn schon reizen: "Da wäre ich sehr stolz drauf."
