Vor dem Baden-Badener Landgericht hat der Prozess um die größte jemals im Bereich der Staatsanwaltschaft Baden-Baden gefundene Drogenmenge begonnen. Bei einer Lkw-Kontrolle Ende des vergangenen Jahres hatten Zöllner an der Autobahn A5 Haschisch im Wert von 1,5 Millionen Euro entdeckt.
Der Angeklagte räumte die Vorwürfe zu Beginn der Verhandlung weitgehend ein. Er ließ eine Erklärung über seinen Anwalt verlesen. Darin gab er zu, die Drogen transportiert zu haben. Er sei aber kein Mitglied der Bande gewesen.
Private Schulden waren Grund für Drogenfahrt
Er habe privat Schulden gehabt, ließ der Angeklagte erklären. Dubiose Geldgeber hätten ihn dann gezwungen, die Schulden mit den Drogenfahrten abzuarbeiten. Die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie hätten den Lkw-Unternehmer in finanzielle Nöte getrieben.
SWR-Reporter Patrick Neumann:
Kontrolle an A5: Zöllner fanden über 500 Kilo Haschisch
Angeklagt ist ein 42-jähriger Mann. Er soll mehr als 500 Kilogramm Haschisch auf der Ladefläche seines Lkw versteckt haben. Die Ware sollte nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Süd-Spanien nach Deutschland gebracht werden.
An der Tank- und Rastanlage Bühl an der A5 kontrollierten Zöllner am 13. Dezember des vergangenen Jahres die Frachtbriefe des Lastzugs. Sie stellten laut einer Mitteilung des Hauptzollamts Karlsruhe fest, dass es sich bei den Papieren um eine Fälschung handelte.
Rauschgift für 1,5 Millionen Euro in Papierladung versteckt
Die Beamten fanden bei einer genaueren Untersuchung des Lastwagens in Baden-Baden in einer Papierladung auf der Ladefläche 71 Kartons mit mehr als einer halben Tonne Haschisch. Das Rauschgift wurde beschlagnahmt. Zusätzlich wurde bei dem 42-jährigen Fahrer des Lastwagens laut Hauptzollamt ein verbotenes Butterflymesser entdeckt. Der Mann sitzt seit dem Fund in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen zu den Hintermännern des internationalen Drogengeschäfts laufen. Das Urteil im Prozess vor dem Landgericht Baden-Baden wird Mitte Juni erwartet.