Vieles erinnert hier noch an seine alte Aufgabe: In den Ecken liegen schwarze Kohlestücke, alles ist mit einem schwarzen Schleier von Staub überzogen. Doch bald werden hier moderne Rechner und Computer stehen, denn der Kohlebunker in Pforzheim wird zum Rechenzentrum für künstliche Intelligenz. Die Pläne dafür wurden am Montag von den Stadtwerken Pforzheim (SWP) und den Investoren bekannt gegeben.
Stadtwerke verkaufen Kohlebunker an Pforzheimer Investor
Die SWP haben den Kohlebunker am Montag an den Investor WeTec-Immobilien GmbH verkauft. Dahinter steckt das Pforzheimer Unternehmerpaar Weber. Zusammen mit Partnern soll hier ein Rechenzentrum entstehen, dessen Kapazität teilweise von Weber selbst genutzt und teilweise vermietet oder verkauft werden kann.
Kohlebunker in Pforzheim bietet viele Vorteile als Rechenzentrum für künstliche Intelligenz
Für Investor Jan Weber hat der Standort viele Vorteile: Direkt unter dem Gebäude verlaufe die Datenautobahn, es sollen also keine zusätzlichen Leitungen verlegt werden müssen. Die Wärme, die die Rechner produzieren, soll nach Betriebsbeginn direkt in die Fernwärmeleitung der Stadtwerke Pforzheim eingespeist werden, so Herbert Marquard von den SWP.
So soll auch der Preis für die Fernwärme auf lange Sicht sinken, sagt Marquard. Die Wärme werde dringend gebraucht. Auch das neue Wartbergbad in Pforzheim soll mit der Wärme aus dem Rechenzentrum geheizt werden.
Nach jahrelangem Streit Wartbergbad in Pforzheim: So soll das neue Schwimmbad aussehen
Mehrere Saunas, eine große Rutsche und viele Schwimmbecken - das soll das neue Wartbergbad in Pforzheim in Zukunft bieten.
Denkmalschutz ist größte Herausforderung für Rechenzentrum in Pforzheim
Der Kohlebunker muss für den Umbau zum Rechenzentrum für künstliche Intelligenz entkernt und umgebaut werden. Tonnen an Stahlbeton müssen dafür aus dem Gebäude geschafft werden. Unklar ist, inwiefern sich das auf die Statik des Gebäudes auswirkt. Außerdem steht der Kohlebunker unter Denkmalschutz. Außenwände und Dach sollten deshalb möglichst instand bleiben. Hier fänden aktuell schon Gespräche mit der zuständigen Behörde statt, so Investor Jan Weber.
Erste Rechner im alten Kohlebunker in Pforzheim 2027 denkbar
Er kann sich gut vorstellen, dass im Jahr 2027 dann die ersten Rechner aufgestellt werden könnten. Im Idealfall sollen vier Stockwerke in das 90 Meter lange, 21 Meter breite und 25 Meter hohe Gebäude eingebaut werden. Aktuell sei man auf der Suche nach einem Partner, der sich mit dem Aufbau und Betrieb von Rechenzentren auskennt, so Weber.
Der Kohlebunker wurde bis 2021 von den Stadtwerken Pforzheim zur Kohleverstromung genutzt. Seit dem Kohleaussteig der Stadt steht er leer.