"Können Sie mal kurz Gas geben", ruft Pannenhelfer Maik Eichner dem Fahrer eines blauen Kleinwagens zu. Waldemar aus Ditzingen bei Stuttgart ist mit seiner Familie auf dem Rastplatz Birkenwäldle bei Karlsruhe gestrandet. "Während der Fahrt ist die Anzeige für´s Kühlmittel aufgeleuchtet", sagt er. Kühlmittel rein, Motorhaube zu - das Problem kann vor Ort gelöst werden. "Sie können weiterfahren", sagt Eichner. Der Familienausflug in den Schwarzwald kann weitergehen.
Auf der Autobahn platzen Urlaubsträume
Nicht immer können Pannen auf der A8 bei Karlsruhe so schnell behoben werden. Manchmal platzen auf der Autobahn nicht nur Reifen, sondern auch Urlaubsträume. Zum Beispiel wenn der Motor streikt: "Die sitzen hier im Schlepper und holen das Telefon raus und rufen zu Hause an, könnt ihr uns abholen, der Urlaub ist beendet", schildert Eichner.
Oftmals muss er die Betroffenen dann emotional auffangen "In dem Beruf ist man alles. Pannenhelfer, Mechaniker, Therapeut und Psychologe." Wichtig sei, dass den Betroffenen nichts passiert ist. "Blech ist Blech", sagt Eichner. Meist werden defekte Autos zur nächsten Werkstatt gebracht. Je nach Versicherungsumfang gehts für die Betroffenen dann erstmal mit Mietwagen weiter, bis das Fahrzeug wieder fahrbereit ist.
Pannenhelfer bei Karlsruhe im Dauereinsatz
In der Ferienzeit sind Maik Eichner und seine Kollegen von Auto Böhler aus Karlsruhe im Dauereinsatz. Normalerweise sind 4 bis 5 Abschleppfahrer an normalen Tagen unterwegs. In den Ferien sind es 2 bis 3 zusätzlich, zu viel passiert. "Da war schon mal ein Tag dabei, dass wir von 6 bis 14 Uhr allein 13 Unfälle auf der Autobahn hatten", erinnert er sich. Bei jedem Wetter seien er und seine Kollegen draußen unterwegs.
Die meisten Unfälle und Pannen passieren seiner Erfahrung nach auf dem A5-Abschnitt Karlsruhe bis Bruchsal. Warum kann er sich aber nicht erklären. Auch auf dem Aufstieg von Karlsruhe Richtung Karlsbad auf der A8 würden öfter mal Autos liegen bleiben. "Dann meist mehrere direkt hintereinander".
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Rettungsgasse wird für Abschleppfahrer zum Problem
2,5 Meter breit und 10 Meter lang ist sein gelber Lkw. Autos, Transporter und Wohnwagen kann er damit abschleppen. Bei Unfällen wird die Anfahrt für ihn aber oftmals zur Herausforderung. "Man beobachtet das sehr häufig, dass die Fahrzeuge vor einem nicht wissen, wo sie mit der Rettungsgasse hinsollen", erzählt er. Oftmals würden Autofahrer die Rettungsgasse auch wieder schließen, wenn Feuerwehr und Polizei durch sind. Das auch Eichner mit seinem Schlepper durchfahren muss, würden viele nicht beachten.
Wenn Maik mit seinem Abschlepper über die A5 oder A8 bei Karlsruhe fährt, fährt er zwangsläufig an Stellen vorbei, wo es zu schrecklichen Unfällen gekommen ist. Dabei wird er nachdenklich. Weil er so viele Unfälle schon gesehen hat, ist er selbst vorsichtiger beim Autofahren geworden: "Das hätte mir auch passieren können oder jemandem aus der Familie. Das ist so der Hauptgrund, warum ich vorsichtiger geworden bin. Um mich und andere zu schützen."
Gefährliche Arbeit auf der Autobahn
Egal ob Panne oder Unfall – immer wenn in einem Auto Kinder sitzen oder die Panne auf der Autobahn passiert, wird der Auftrag bevorzugt behandelt. "Weil auf der Autobahn ist es gefährlich. Wir haben es schon gehabt, dass ein Kollege mit seinem Schlepper von einem Lkw angefahren wurde. Alles was auf der Autobahn steht, hat definitiv Priorität."