Für die Kinder der inklusiven Kita im Lebenshilfehaus bedeutet Roboter Nao Spaß – denn er singt und tanzt zum Beispiel mit ihnen. In der Praxis funktioniert das dann so: Nao wird ausgepackt und angeschaltet. Dann kann es losgehen. Im Angebot hat Nao nicht nur Lieder, sondern auch Tänze, ein Spiel zu Farbenraten und Gymnastik.
Hier können Sie sehen, wie Nao mit den Kindern Programm macht:
Roboter Nao ist der Kleinste in der Kita
Dabei fällt auf: Nao ist mit seinen 58 Zentimetern Höhe nicht nur der Kleinste in der Runde, er ist auch der Langsamste. Seine Roboterärmchen und -beinchen kommen gar nicht so schnell mit. So tanzt Nao zwar Macarena – aber eben eher auf halber Geschwindigkeit. Manchmal kippt er auch noch um.
Warum Kinder sich Nao besonders gut öffnen können
Den Kindern macht das nichts aus: Sie singen, tanzen, lachen und sprechen mit Nao, auch wenn der noch nicht auf sie reagieren kann. Laut Erzieherin Sandra Moos spornt aber genau das Kinder an, die normalerweise fast gar nicht sprechen. Sie erklärt: Nao hat keine Vorurteile – das spüren auch die Kinder. Die müssten sich vor Nao nämlich nicht schämen.
Roboter kein Ersatz für Erzieher
Sandra Moos ist die ganze Zeit dabei. Ohne sie geht nämlich nichts. Wenn etwas nicht funktioniert, wandern die Augen der Kinder direkt zu der Erzieherin. Für Moos ist auch deshalb klar: Erzieher ersetzen kann Nao nicht, entlasten aber schon.
Nao ist vom KIT programmiert
Wenn Nao tanzt, dann macht er das, weil er vorher darauf programmiert wurde. Fast alles, was Nao kann, hat ihm Fabian Peller-Konrad beigebracht. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Peller-Konrad ist dafür zuständig, dass sich Nao weiterentwickelt.
Für Peller-Konrad ist es wichtig, dass der Roboter sich immer besser in die Kita einfügt. Ängste besorgter Eltern will er direkt ausräumen, zum Beispiel mit dem Versprechen, dass Nao keine Daten speichert.
KIT-Wissenschaftler: Ängste eher unbegründet
Daten speichern kann Nao nicht, genauso wenig, wie er sich selbst Neues beibringen kann. Wissenschaftler Peller-Konrad wünscht sich daher mehr Offenheit. Er könne die Ängste der Technik gegenüber verstehen, sagt er - aber auch Ängste vor früheren, neuen Technologien hätten sich in der Vergangenheit immer als unbegründet herausgestellt, erklärt er.
Der kleine Roboter sei noch ganz am Anfang, ist sich Fabian Peller-Konrad sicher. In Zukunft soll Nao dann lernen, auf die Kinder zu reagieren. Und auch bei seiner Akku-Laufzeit gibt es noch Luft nach oben: Nach über einer Stunde Dauereinsatz hat der kleine Roboter nämlich keinen Akku mehr und muss zurück in seine Kiste.