90 Prozent sind bereits ausgetrocknet

Moor auf dem Kaltenbronn: Alte Entwässerungsgräben sollen verschwinden

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Sven Huck
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Das Hohlohmoor auf dem Kaltenbronn gilt als stark gefährdet und zu trocken. Mit neuen Maßnahmen soll das Gebiet langfristig mehr Wasser bekommen und gerettet werden.

Die Moorlandschaft auf dem Kaltenbronn (Kreis Rastatt) ist eine der letzten ihrer Art. Aber 90 Prozent des ursprünglichen Moors sind bereits ausgetrocknet. Mit dem Projekt Moorrevitalisierung Kaltenbronn-Hohlohmoor (MooReKa) soll das Gebiet gerettet werden. Es werden nun neue Maßnahmen getestet, um den Wassermangel zu bekämpfen.

Alte Entwässerungskanäle sollen versperrt werden

Alte Entwässerungskanäle, mit denen die Moorlandschaft vor vielen Jahren trockengelegt werden sollte, sollen nun versperrt werden. Denn durch diese Kanäle fließt immer noch Wasser aus dem Moor, was zu extremem Wassermangel führt. Wie gut das funktioniert, soll ab sofort getestet werden.

Wenn wir hier das Wasser nicht zurückhalten, dann wird einfach dieses Moor zerstört.

Zur Probe werden jetzt elf Sperren im Hohlohmoor errichtet. Sie sollen dafür sorgen, dass das Niederschlagswasser länger im Moor bleibt, sich verteilt und langsamer ins Tal fließt. Denn nur mit ausreichend Wasser könnten sich die Hochmoore wieder regenerieren und als wertvolle Lebensräume für Mensch und Tier erhalten bleiben, so das Regierungspräsidium Karlsruhe.

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Spezielle Moorbagger sind im Einsatz

Beim Bau der Probesperren werden spezielle Moorbagger eingesetzt. Deren breite Laufbänder sind so bemessen, dass trotz des Gewichts der Maschinen ein Bodendruck wirkt, der geringer ist als der eines menschlichen Fußes. "Wir wollen so schonend wie möglich vorgehen", sagt Daniel Raddatz, Referatsleiter Naturschutz beim Regierungspräsidium Karlsruhe. Man wolle innerhalb kurzer Zeit, ohne die Tiere zu stören, relativ viele Sperren bauen.

Das muss man erproben, wie man hier auch mit maschinellem Gerät, mit Moorbaggern zum Beispiel, im Gelände gut arbeiten kann.

Die Erprobungsarbeiten sollen Erfahrungen mit den eingesetzten Maschinen, dem moorigen Untergrund und den Materialien liefern. Diese sollen dann in die Planung der weiteren Grabensperren einfließen. Die eigentlichen Arbeiten sollen 2026 starten.

Beim Bau von Sperren kommen spezielle Moorbagger zum Einsatz
Beim Bau von Sperren kommen spezielle Moorbagger zum Einsatz

Erste kleinere Tests waren erfolgreich

Bereits 2020 wurden vier Probesperren in einem alten kleineren Entwässerungskanal erfolgreich errichtet. Damals hatte sich der Kanal bereits nach wenigen Wochen mit Wasser gefüllt. Bei diesem Test waren aber keine Bagger im Einsatz, die Grabensperren wurden per Hand gebaut.

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Mit dem Bau von über 1.000 Grabensperren sollen rund 35 Kilometer lange historische Entwässerungsgräben versperrt werden. Ursprünglich wurde das Graben-System im 18. und 19. Jahrhundert angelegt, um die Moore wirtschaftlich nutzbar für den Waldbau zu machen. Rund 75 Prozent der geplanten Kosten in Höhe von 8,7 Millionen Euro übernimmt die EU. Bis 2028 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Am Projekt "MooReKa" sind die Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe, die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg ForstBW und der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord beteiligt. Das Projekt wird von der EU gefördert.

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