Gewerkschaftsbund mit Kundgebungen in ganz BW

Hunderte bei Demonstration in Karlsruhe zum Tag der Arbeit am 1. Mai

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Sven Huck
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Matthias Stauss
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Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat am 1. Mai wieder zu Demonstrationen aufgerufen. In Karlsruhe und anderen Städten sind zusammen rund 24.000 Menschen auch für mehr Lohn auf die Straße gegangen.

Die Hauptkundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) fand dieses Jahr am 1. Mai in Karlsruhe statt. Unter dem Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" gab es aber in ganz Baden-Württemberg Kundgebungen und Demonstrationen mit rund 24.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Laut DGB waren es damit rund 4.000 mehr als im Vorjahr.

Bei einem Demonstrationszug durch die Karlsruher Innenstadt am Vormittag waren laut Polizei zunächst etwa 580 Menschen dabei. Die Veranstalter sprachen von 800 Personen. Es sei alles friedlich verlaufen, so ein Polizeisprecher.

Demonstration und Kundgebung auf dem Marktplatz in Karlsruhe

Die Menschen zogen mit großen Plakaten und Schildern teils lautstark durch die Karlsruher Innenstadt. Darauf waren unter anderem Forderungen nach mehr Lohn, mehr Sicherheit oder Frieden zu lesen. Andere Plakate übten Kritik an Krieg und Kapitalismus.

Der Demonstrationszug endete auf dem Karlsruher Marktplatz, wo neben einer Bühne auch Informationsstände der acht Mitgliedsgewerkschaften des DBG aufgebaut waren. Zum DGB gehören beispielsweise die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Industriegewerkschaft IG Metall. Auch Parteien wollten an ihren Informationsständen mit Menschen ins Gespräch kommen. Insgesamt zählten die Veranstalter rund 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Karlsruhe, angemeldet waren 1.500 Personen.

Kinderarmut und Altersarmut sind leider Realität in diesem reichen Land.

Sicherheit bei der Arbeit und kürzere Arbeitszeiten gefordert

Auf der Bühne hielt unter anderem der DGB-Vorsitzende für Baden-Württemberg, Kai Burmeister, eine Rede. Er forderte mehr Respekt vor der Leistung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. "Wir appellieren an die Arbeitgeber, ihren Beschäftigten Respekt entgegenzubringen und sowohl Verlagerungen als auch den Abbau von Arbeitsplätzen einzustellen", sagte er. Im Interview mit dem SWR forderte er unter anderem: "Die Leute brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen."

Burmeister bemängelte außerdem: "Zu viele Beschäftigte haben noch keinen Tarifvertrag." Deswegen wolle man eine Tarifwende einleiten. Die Bundesregierung müsse jetzt ihr angekündigtes Tariftreuegesetz auf den Weg bringen und die Landesregierung solle diesem Beispiel folgen, so Burmeister.

Kai Burmeister war am 30. April bei SWR-Aktuell zu Gast:

Der Forderung an die Bundesregierung schloss sich auch Dieter Bürk an, DGB-Vorsitzender in Karlsruhe. "Der Stress und die Arbeitsbelastung in den Betrieben nehmen immer mehr zu." Helfen könne da nur ein guter Tarifvertrag, so Bürk.

Auch der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) hielt auf dem Marktplatz eine Rede. Bei der hohen Inflation in den letzten Jahren sei es selbstverständlich, dass die "Tarifabschlüsse dem folgen müssen", sagte er im Interview mit dem SWR.

Demonstrationen auch in Mannheim, Heidelberg, Freiburg, Stuttgart oder Pforzheim

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2024 gab es laut DGB noch 46 weitere Veranstaltungen in Baden-Württemberg. Kundgebungen zum Tag der Arbeit waren in Mannheim, Heidelberg, Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg), Heidenheim, Heilbronn, in Kehl (Ortenaukreis) am Rheinufer und in Freiburg geplant.

Auch in Pforzheim, Schwäbisch Hall, Friedrichshafen (Bodenseekreis) und Ulm hatten die Gewerkschaften Kundgebungen und Demonstrationen angemeldet. Die meisten Veranstaltungen blieben friedlich. In Stuttgart wurden jedoch offenbar Polizisten von Demonstranten mit Pfefferspray angegriffen.

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Die Verantwortlichen in Karlsruhe um Dieter Bürk zogen ein erwartbar positives Fazit der Veranstaltung. Die Gewerkschaften sehen sich aktuell durch steigende Mitgliedszahlen gestärkt. In Karlsruhe zählt der DGB laut Bürk aktuell rund 30.000 Mitglieder. In Baden-Württemberg ist die Zahl laut DGB bei rund 780.000 Mitgliedern stabil geblieben. Bundesweit sei die Zahl der Mitglieder auf 5,7 Millionen gestiegen.

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