Bei strahlendem Sonnenschein versammelte sich am Mittwoch etwa die Hälfte der Mannheimer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof auf dem Marktplatz zum Protest. Anlass war die Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum 1. Mai. Etwa 2.500 Bürgerinnen und Bürger gingen nach Angaben des Veranstalters in der Quadratestadt auf die Straße, um für mehr Arbeitnehmerrechte zu demonstrieren. Die Polizei zählte 1.600 Menschen.
Die Kaufhof-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen vor der Bühne. Sie trugen Plakate mit der Aufschrift "Wir kämpfen für unsere Zukunft". Sie wollten in der Öffentlichkeit auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen. Vergangenen Samstag war bekannt geworden, dass die Mannheimer Kaufhof-Filiale am Paradeplatz im Zuge des aktuellen Insolvenzverfahrens geschlossen werden soll. Das wollen die Verkäuferinnen und Verkäufer nicht einfach hinnehmen.
Die Kolleginnen und Kollegen waren alle in schwarzer Kleidung erschienen, in den Händen hielten sie rote Herzen. Beides sei Programm, erklärte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gödicke.
Der Kaufhof im "Herzen der Stadt" dürfe nicht an den Rand gedrängt werden, war zu hören. Doch viel Zuversicht zeigten die Verkäuferinnen und Verkäufer auf der Kundgebung zum Tag der Arbeit nicht - auch wenn der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) ihnen Mut zugesprochen habe und sich für den Fortbestand des Hauses stark machen wolle, so Gödicke.
Bei ihrer emotional gehaltenen Ansprache auf der Bühne erhielt die Betriebsrätin viel Zuspruch. Immer wieder stimmte die Menge in den zentralen Schlachtruf ein : "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns den Kaufhof klaut!".