Im Helios Klinikum in Pforzheim herrscht Dauerbetrieb. Täglich kommen bis zu zehn Kinder mit Atemwegserkrankungen wie dem RS-Virus oder Influenza auf die Kinderstation. Vor allem Kleinkinder sind betroffen.
Einige Kinder sind zusätzlich am Coronavirus erkrankt. Die Versorgung der Kleinkinder ist aufwendig. Ohne freiwillige Sonderschichten von Ärzten und Pflegekräften wäre die Situation nach Anagen des Helios Klinikums nicht mehr zu bewältigen.
Kliniken im Raum Karlsruhe sind voll belegt
Eine Entlastung durch die Verlegung von Patienten in andere Kliniken ist dabei nicht möglich, denn dort sind die Kinderstationen ebenfalls voll. Das gilt auch für das Städtische Klinikum Karlsruhe. Durch die vielen Viruserkrankungen werden vor allem auf der Kinderstation die Betten für Kinder mit anderen Erkrankungen knapp. Wo es möglich ist, werden deshalb geplante Klinikaufenthalte abgesagt und verschoben. Das gilt auch für die RKH-Kliniken in Bretten, Bruchsal, Neunbürg oder Mühlacker.
Nach offenem Brief an Landesregierung Überlastete Kinderkliniken in BW: Fachgipfel findet am Donnerstag statt
Viele Kinderkliniken in Baden-Württemberg stoßen derzeit an ihre Belastungsgrenzen. Das Gesundheitsministerium will am Donnerstag dazu bei einem Fachgipfel beraten.
Zahl der erwachsenen Patienten in Kliniken nimmt zu
Zuletzt mussten in den Kliniken in der Region auch immer öfter Erwachsene mit einer Influenza-Erkrankung stationär behandelt werden. Hierfür müssten flächendeckend Operationen verschoben werden, um die Ärzte und das Pflegepersonal zu entlasten, heißt es von den Karlsruher ViDia-Kliniken. Die Grippe- und Erkältungswelle trifft ebenfalls das Klinikpersonal, ein hoher Krankenstand und zusätzliche Belastungen für das verbliebene Personal sind die Folgen.
Glatteis sorgt für zusätzliche Arbeit
Zur aktuellen Krankheitswelle kamen in den letzten Tagen dann auch noch zahlreiche glatteisbedingte Unfälle in ganz Baden-Württemberg, die weitere Patienten in die Kliniken zwangen. In den RKH-Kliniken rechnet man damit, dass die hohe Belastung noch mindestens bis Weihnachten anhält. Erst danach könne man mit einer leichten Entspannung der Lage rechnen, so ein Sprecher der RKH-Kliniken.