Angesichts der grassierenden Welle von RS-Virus-Infektionen, die vor allem bei Kindern schwer verlaufen können, unterstützt Baden-Württemberg die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Personaluntergrenze in den Kliniken vorübergehend auszusetzen. "Damit könnten wir schnell weitere Betten in Betrieb nehmen", sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) auf SWR-Anfrage.
Wegen RS-Virus: Kaum noch freie Betten in Kinderkliniken
Das RS-Virus ist ein Erkältungsvirus, das bei Säuglingen und Kleinkindern zu schweren Krankheitsverläufen mit Husten und Atembeschwerden führen kann. Derzeit bringen verschiedene Atemwegserkrankungen, vor allem aber RS-Infektionen, viele Kinderkliniken in Baden-Württemberg an die Belastungsgrenze. Einige haben keine freien Betten mehr und müssen Kinder in umliegende Krankenhäuser verlegen.
Die Situation sei aktuell aber noch beherrschbar, heißt es vom Landesgesundheitsministerium. Freitagmittag habe es noch 106 freie Betten auf den Kinderintensivstationen gegeben. "Alle, die einen Intensivtherapieplatz brauchen, bekommen diesen derzeit auch noch", so Minister Lucha. Um die Kinderarztpraxen zu entlasten, rief er die Eltern dazu auf, telefonische Krankschreibungen zu nutzen.
Viele Fälle von Atemwegserkrankungen RS-Virus-Welle bringt Kinderkliniken in BW an Belastungsgrenze
Bei Erwachsenen löst es meist nur Schnupfen aus, für Kinder kann das RS-Virus bedrohlich sein. Derzeit werden viele deswegen behandelt. An einigen Kliniken gehen die Betten aus.
Regelung führt dazu, dass Betten gesperrt werden müssen
Das Bundesgesundheitsministerium hatte die Personaluntergrenze Anfang des Jahres auch in Kinder- und Jugendklinken eingeführt. Das bedeutet, für eine bestimmte Anzahl an Patienten muss eine feste Zahl von Pflegekräften rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Ist das nicht sichergestellt, muss das Krankenhaus Betten sperren, ansonsten drohen dem Krankenhaus hohe Strafzahlungen.