Bei der Oberbürgermeisterwahl in Weil am Rhein im Kreis Lörrach hat am Sonntag Diana Stöcker von der CDU gewonnen. Aktuell sitzt sie noch im Bundestag. Im Vorfeld der OB-Wahl hatte sie angekündigt, ihr Mandat in Berlin niederzulegen, sollte sie die Wahl gewinnen. Ihr Nachrücker im Bundestag ist wohl der Karlsruher Ingo Wellenreuther (CDU). Ob er in den Bundestag zurückkehrt, ist noch offen.
Wellenreuther lässt abschließende Entscheidung noch offen
Wellenreuther steht auf der Landesliste der CDU als erster Nachrücker. Endgültig entschieden habe er nicht, ob er tatsächlich die Aufgabe im Bundestag übernimmt, sagte der 64-Jährige am Dienstag gegenüber dem SWR.
Eine endgültige Entscheidung werde er erst treffen, wenn Diana Stöcker Anfang Juni ihr Amt in Weil am Rhein antritt und ihr Mandat im Bundestag abgibt. Wellenreuther ist Inhaber einer Beratungsfirma.
Fast 20 Jahre für Karlsruhe und die CDU im Bundestag
Von 2002 bis 2021 vertrat der CDU-Politiker Wellenreuther den Wahlkreis Karlsruhe-Stadt im Bundestag. 2002 über die Landesliste der CDU eingezogen, gewann er den Wahlkreis mehrmals direkt, bevor er sein Direktmandat 2021 an die grüne Kandidatin Zoe Mayer verlor.
Listenplatz acht reichte dem CDU-Politiker damals nicht, um erneut in den Bundestag einzuziehen. Jetzt ist eine Rückkehr möglich. Zunächst hatte Wellenreuther auf Platz drei der Nachrückerliste gestanden. Nach dem Ausscheiden von Michael Hennrich und dem Tod von Wolfgang Schäuble sind die ersten beiden Nachrücker schon in den Bundestag eingezogen. Jetzt könnte Wellenreuther folgen.
Siege, aber auch Niederlagen - Wellenreuthers bewegte politische Karriere
Der Jurist Wellenreuther war unter anderem Richter am Landgericht Karlsruhe, bevor er 2002 für die CDU in den Bundestag einzog. Von 1999 bis 2013 war er außerdem Mitglied im Karlsruher Gemeinderat. Wie Stöcker wollte auch Wellenreuther Oberbürgermeister werden: 2007 in Mannheim und 2012 in Karlsruhe - beide Male vergeblich. Bis 2020 amtierte Wellenreuther zehn Jahre lang als Präsident des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC.