Unkontrolliertes Lachen, Euphorie und Benommenheit - diese Wirkung kann Lachgas haben, wenn man es als Droge verwendet. Das Gas wird immer beliebter, vor allem bei Jugendlichen. In Karlsruhe hat vor Kurzem eine Lachgaskartusche sogar für einen tödlichen Unfall gesorgt. Dass die Droge auch Gefahren birgt, würden viele beim Konsum ausblenden, sagt Cordula Sailer, Drogenbeauftragte der Stadt Karlsruhe.
Sie sieht seit über einem Jahr einen Anstieg der Anzahl von Jugendlichen, die Lachgas als Droge konsumieren, überall und auch in der Region Karlsruhe. Sie rechnet damit, dass immer mehr Jugendliche Lachgas konsumieren werden. "Der Peak ist noch nicht erreicht", so Sailer.
Lachgas soll auch bei Todesfall in Karlsruhe eine Rolle spielen
Ein 13-Jähriger wird verdächtigt, eine Seniorin mit einer Lachgaskartusche tödlich verletzt zu haben. Der Junge soll nach Angaben der Ermittlungsbehörden den Gegenstand aus dem 14. Stock eines Hochhauses geworfen haben. Er soll dort mit anderen Jugendlichen gemeinsam Lachgas konsumiert haben. Ob die Kartusche gezielt auf die 75-Jährige geworfen wurde, müsse noch geklärt werden.
Sozialbehörde der Stadt nennt weitere Details Frau stirbt durch Gaskartusche: Stadt Karlsruhe hatte Kontakt zur Familie des Tatverdächtigen
Ein 13-Jähriger wird verdächtigt, eine Seniorin mit einer Gaskartusche tödlich verletzt zu haben. Die Stadt Karlsruhe stand nach eigenen Angaben schon vorher mit der Familie in Kontakt.
Lachgas ist frei verkäuflich
Lachgas ist frei verkäuflich, da es neben medizinischen Zwecken auch in der Lebensmittelindustrie häufig verwendet wird, beispielsweise in Sahnespendern. Aktuell sei nicht geplant, dass Lachgas ins Betäubungsmittelgesetz aufgenommen wird, so Sailer. Sie prangert vor allem an, dass neben Onlineshops auch Kioske und Spätis Lachgas verkaufen.
Sie warnt vor vielfältigen Folgen des Konsums, unter anderem Taubheitsgefühl, Muskelkrämpfe, Zuckungen. Auch Herzrhythmusstörungen können eine Folge sein, sowie Hirn- und Organschäden und der Tod durch Ersticken. Bei regelmäßigem Konsum könne es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen, wodurch man immer mehr Gas konsumieren müsse, um den selben Effekt zu bekommen, so Sailer.
Drogenbeauftragte legt Wert auf Prävention
Als Lösung sieht sie vor allem bessere Prävention und Aufklärung über die Droge bei Jugendlichen. Auch eine Suchtberatung, wie sie die Stadt Karlsruhe anbietet, könne hilfreich sein.