Wenn Indira Lauer und Moritz Kraft durch ihre Heimatstadt Mühlacker laufen, entdecken sie sofort Baustellen, bei denen es besser laufen könnte für junge Menschen. Baustellen – im wahrsten Sinne des Wortes. Die alte Veranstaltungshalle wurde vor fünf Jahren abgerissen. Seitdem klafft hier ein Riesenloch mitten in der Stadt. Veranstaltungen finden seitdem nur noch in kleineren Hallen statt, oder eben in Pforzheim.
Kommunalwahl: In Mühlacker treten viele junge Kandidaten an
Indira Lauer ist 21 Jahre alt und kandidiert zum ersten Mal für den Gemeinderat, für die SPD. Dass sie sich für die Interessen der jungen Menschen in Mühlacker einsetzt, hat sie schon von ihren Eltern mit auf den Weg bekommen. Wenn sie etwas ändern wolle, dann dürfe sie sich nicht beschweren, sondern müsse auch aktiv werden, meinten ihre Eltern.
Politik ist für junge Leute total weit weg, sagt Lauer. Um sie den jungen Menschen wieder näher zu bringen, haben sich die Kandidaten im Alter zwischen 16 und 27 von verschiedenen Parteien zusammengeschlossen. Sie verteilen am Samstag Flyer, auf denen nur junge Kandidaten aufgelistet sind. Gemeinsamer Wahlkampf für gemeinsame Ziele, so sieht es Moritz Kraft.
Junge Kandidaten werben gemeinsam für Kommunalwahl in Mühlacker
Moritz Kraft ist 16 Jahre alt, geht noch zur Schule und kandidiert für die FDP im Gemeinderat. Er findet, dass Mühlacker schon so manches richtig macht für junge Leute, zum Beispiel das Gelände der Gartenschau und der dazugehörige Skaterplatz. Aber da ginge noch mehr.
Die Idee für die Initiative hatte Amelie Köberle, 17 Jahre alt, von der Liste Mensch und Umwelt. Ihre Parteikollegen gaben ihr die Aufgabe: "Mach mal was für die jungen Menschen", erzählt sie.
Die überparteiliche Zusammenarbeit funktioniert gut, das sagen alle drei. Die Bereitschaft zu Kompromissen soll nach der Wahl dann auch im Gemeinderat weiterlaufen – im Sinne der jungen Menschen in Mühlacker.