Collage aus KSC-Fankurve und Portraitbild Julius Hirsch aus Karlsruhe

Gegen Antisemitismus, für mehr Demokratie

DFB-Auszeichnung: Fußball-Fanclub aus Karlsruhe bekommt Julius Hirsch Preis

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Der Fußball-Fanclub "Blau-Weiss statt Braun" aus Karlsruhe wird mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet. Der Preis für mehr Demokratie und gegen Antisemitismus wird jedes Jahr vom DFB vergeben.

Der Karlsruher Fußball-Fanclub "Blau-Weiss statt Braun" ist zweiter Preisträger des diesjährigen Julius Hirsch Preises. Der Preis für mehr Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus und Rassismus im Fußball wird jedes Jahr vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) vergeben. Erster Preisträger ist die "Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball" aus Sachsen. Der Preis wird am 13. Oktober in München verliehen.

Karlsruher Fans gegen rechte Gruppen im Wildparkstadion

"Blau-Weiss statt Braun" bekommt den Preis für Engagement gegen rechte Fangruppen im Karlsruher Wildparkstadion. Anhänger des Karlsruher SC gründeten den Verein im Jahr 2000 als Reaktion auf den Abstieg des KSC in die Regionalliga. Damals traten immer mehr rechte Fans auf. Man wolle, dass Fußball bunt oder in unserem Falle blau-weiß bleibt und nicht von braunen Kameraden übernommen wird, heißt es in der Bewerbung.

Der Fanclub wirbt für Toleranz und Gewaltfreiheit unter Fußballfans und wendet sich gegen jede Form der Fremdenfeindlichkeit. "Blau-Weiss statt Braun" erinnert auch an die jüdischen Fußballspieler aus Karlsruhe Julius Hirsch, Gottfried Fuchs und Walther Bensemann. Nationalspieler Hirsch wurde im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Fuchs emigrierte vor dem Zweiten Weltkrieg nach Kanada, Bensemann in die Schweiz.

Auch im zwanzigsten Jahr seines Bestehens zeigt der Julius Hirsch Preis eindrucksvoll, dass der Fußball so viel mehr ist als ein Spiel. Er steht mitten in der Gesellschaft.

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Der DFB verleiht den Julius Hirsch Preis in enger Zusammenarbeit mit der Karlsruher Familie Hirsch. Urenkelin Julia Hirsch ist Mitglied der Jury. Seit dem Jahr 2005 zeichnet der Verband Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich im Fußball für Demokratie und gegen jede Form der Diskriminierung einsetzen. Der siebenmalige Nationalspieler Julius Hirsch wurde nach 1933 aus dem Fußball gedrängt und zehn Jahre später von Karlsruhe aus deportiert.

Die Preisverleihung findet am 13. Oktober in den Räumen der Israelitischen Kultusgemeinde München statt.

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