Einmal den Papst treffen. Wer kann das schon von sich behaupten? Was müsste ein Christ dafür überhaupt leisten? Wunder wirken, Staatschef werden oder keusch leben? Vier zehn- und elfjährige Jugendliche aus Karlsdorf beweisen: Es geht auch mit Rap-Musik. Sie haben die Erzdiözese Freiburg mit einem Musikvideo so von sich überzeugt, dass sie den Papst bei seiner Neujahrsmesse im Petersdom treffen dürfen.
Deutschland sucht die Super-Sternsinger
Jedes Jahr senden einige europäischen Länder Sternsinger zur Neujahrsmesse in den Vatikan. Die helfen dem Papst dann beim Gottesdienst im Petersdom. In Deutschland wechselt die Erzdiözese, aus der diese Sternsinger entsandt werden, jedes Jahr. In diesem Jahr durfte die Erzdiözese Freiburg aus ihren Reihen auswählen.
Ein Videowettbewerb soll bei der Entscheidung helfen. Viererteams dürfen jeweils ein Video einsenden. Das Beste gewinnt den Trip nach Rom. Und das Beste war das Video von Lara, Dylan, Nele und Lenny aus Karlsdorf. Das erfährt der Pfarrer der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard, als er einen Anruf von der Erzdiözese Freiburg bekommt.
Die Sternsinger aus Karlsdorf bringen den Segen in die Deutsche Botschaft
Jetzt geht es also nach Rom. Und da ist schon eine ganze Tour geplant. Den Weihnachtssegen tragen sie zur Tür einiger Kardinäle, zur deutschen Botschaft und sie helfen beim Neujahrsgottesdienst. Vielleicht haben die Karlsdorfer sogar die Chance, ein paar Worte mit dem Papst zu sprechen, meint Pfarrer Forneck.
Im Fernsehen sehe man ja oft genug, dass er mit den Ministranten spricht, die ihm die Gaben an den Altar bringen. Und genau das wird die Aufgabe von Nele, Lara, Dylan und Lenny sein. Für die Drei eine echte Chance!
In zwei Stunden zum Papst: So gewannen die Sternsinger aus Karlsdorf
Die Reise nach Rom war eigentlich Neles großer Traum. Sie habe die anderen erst ein bisschen überreden müssen, damit sie mitmachen. Und dann sei alles ganz schnell gegangen.
Nur zwei Stunden haben die vier gebraucht, um den Text auswendig zu lernen und sich eine Choreografie auszudenken. Zwei Stunden, um sich den Lebenstraum zu erfüllen, den so viele haben: Einmal den Papst sehen, ihm einmal die Hand zu schütteln oder ihm eine Frage zu stellen.
Silvester beim Papst
An den ersten Platz hat natürlich niemand gedacht. Pfarrer Forneck nicht, die Kinder nicht und die Mütter schon recht nicht. Die hätten ihren Ehemännern nicht einmal erzählt, dass ihre Kinder beim Wettbewerb mitmachen. Video abdrehen, Video abschicken, Video vergessen und sich lieber aufs Straßenfest konzentrieren. "Da kommt eh nichts zurück", dachte sich Sonja Gerstner - die Mutter von Lara und Dylan.
Und jetzt gibt es auf einmal Silvesterpläne. Und was für welche! Fona Leichts Kinder treffen den Papst, ministrieren beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom und das alles schon in weniger als einem Monat. Sie ist aufgeregter als ihre Kinder.
Das ist groß. Nicht die kleine, familiäre Dorfkirche, in der sie jeder kennt und davor hat Fona Leicht gesunden Respekt. Kein Wunder, dass sie ihren Kindern also seit dem Anruf aus Freiburg immer wieder einbläut, wie besonders dieser Jahreswechsel wirklich wird.