Die Gewerkschaft ver.di hat zum Streik in Krankenhäusern der Region sowie beim Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) aufgerufen. Gestreikt wurde seit dem frühen Mittwochmorgen.
Unter anderem vor dem Städtischen Klinikum und den ViDia-Kliniken in Karlsruhe versammelten sich Streikende. Auch Beschäftigte des Klinikums Mittelbaden beteiligten sich. Während des Streiks sei die Notfallversorgung sichergestellt, heißt es vom Städtischen Klinikum Karlsruhe.
Streik: Busse und Bahnen stehen still in Karlsruhe
Beschäftigte der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) legten ebenfalls die Arbeit nieder, viele Bahnen standen still. Kundenzentren des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) blieben teilweise geschlossen. Viele Streikende aus den verschiedenen Branchen liefen in einem Protestzug durch die Innenstadt zum Marktplatz.
Die Streikbereitschaft sei größer als erwartet, so ein Sprecher der Gewerkschaft. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand die Situation in den Kliniken. "Wir sind Gold wert", war auf Plakaten zu lesen. Heftige Kritik gab es am Arbeitgeberangebot im laufenden Tarifkonflikt. Die Arbeitgeber haben zuletzt fünf Prozent mehr Geld geboten. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr für die Beschäftigten oder 500 Euro mehr Lohn.
Beschäftigte wollen nicht Fehler der Politik ausbaden
Viel Kritik von den Beschäftigen gibt es an einem Passus, der auf Wunsch der Arbeitgeber in den neuen Tarifvertrag aufgenommen werden soll. Er soll es ermöglichen, den Lohn bei wirtschaftlicher Schieflage des Krankenhauses um sechs Prozent zu kürzen. Das sei der Augenblick, in dem sie ihren Job am liebsten an den Nagel hängen würde, sagte eine Beschäftige der ViDia-Kliniken.
Weitere Aktionen der Gewerkschaft im laufenden Tarifkonflikt werden derzeit geplant. Zunächst soll Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde aufgebaut werden, die am 27. März in Potsdam beginnt. Sollten die Arbeitgeber dann kein akzeptables Angebot vorlegen, gehe er davon aus, dass die Aktionen bis nach Ostern fortgesetzt werden, so Thorsten Dossow, Geschäftsführer von ver.di in Karlsruhe.