Aufruf der Gewerkschaft ver.di

Warnstreik in Karlsruhe - Beschäftigte von Kliniken und ÖPNV legen Arbeit nieder

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski
Rebekka Plies
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Cornelia Stenull
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Rund 1.200 Streikende aus dem Gesundheitswesen und dem Öffentlichen Nahverkehr haben sich am Mittwochvormittag auf dem Karlsruher Marktplatz zu einer Kundgebung versammelt.

Die Gewerkschaft ver.di hat zum Streik in Krankenhäusern der Region sowie beim Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) aufgerufen. Gestreikt wurde seit dem frühen Mittwochmorgen.

Unter anderem vor dem Städtischen Klinikum und den ViDia-Kliniken in Karlsruhe versammelten sich Streikende. Auch Beschäftigte des Klinikums Mittelbaden beteiligten sich. Während des Streiks sei die Notfallversorgung sichergestellt, heißt es vom Städtischen Klinikum Karlsruhe.

Streik: Busse und Bahnen stehen still in Karlsruhe

Beschäftigte der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) legten ebenfalls die Arbeit nieder, viele Bahnen standen still. Kundenzentren des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) blieben teilweise geschlossen. Viele Streikende aus den verschiedenen Branchen liefen in einem Protestzug durch die Innenstadt zum Marktplatz.

"Es sind schon so viele abgewandert. Wenn wir weiterhin so entlohnt und behandelt werden, dann werden noch mehr gehen und das ganze System bricht zusammen."

Die Streikbereitschaft sei größer als erwartet, so ein Sprecher der Gewerkschaft. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand die Situation in den Kliniken. "Wir sind Gold wert", war auf Plakaten zu lesen. Heftige Kritik gab es am Arbeitgeberangebot im laufenden Tarifkonflikt. Die Arbeitgeber haben zuletzt fünf Prozent mehr Geld geboten. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr für die Beschäftigten oder 500 Euro mehr Lohn.

Beschäftigte wollen nicht Fehler der Politik ausbaden

Viel Kritik von den Beschäftigen gibt es an einem Passus, der auf Wunsch der Arbeitgeber in den neuen Tarifvertrag aufgenommen werden soll. Er soll es ermöglichen, den Lohn bei wirtschaftlicher Schieflage des Krankenhauses um sechs Prozent zu kürzen. Das sei der Augenblick, in dem sie ihren Job am liebsten an den Nagel hängen würde, sagte eine Beschäftige der ViDia-Kliniken.

"Es ist so dreist, einzufordern, dass die Mitarbeiter für das bluten sollen, was Politik und Verwaltung versäumen!"

Weitere Aktionen der Gewerkschaft im laufenden Tarifkonflikt werden derzeit geplant. Zunächst soll Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde aufgebaut werden, die am 27. März in Potsdam beginnt. Sollten die Arbeitgeber dann kein akzeptables Angebot vorlegen, gehe er davon aus, dass die Aktionen bis nach Ostern fortgesetzt werden, so Thorsten Dossow, Geschäftsführer von ver.di in Karlsruhe.

Weitere Infos zum Warnstreik in Karlsruhe

Karlsruhe

Streikaufruf in Nahverkehr und Krankenhäusern Warnstreiks in Karlsruhe: Krankenhäuser und Nahverkehr betroffen

Krankenhäuser sowie Busse und Bahnen werden in Karlsruhe und in der Region am Mittwoch den ganzen Tag lang bestreikt. In Karlsruhe fahren wegen des Warnstreiks nur wenige S-Bahnen, sowie kaum Busse und keine Straßenbahnen.

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