S-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in und um Karlsruhe sind am Mittwoch erneut von Warnstreiks im öffentlichen Dienst betroffen. Außerdem sind umfangreiche Aktionen mit Warnstreiks im Gesundheitswesen geplant.
Viele Busse und Bahnen in Region Karlsruhe bleiben stehen
Der Streikaufruf gilt seit der Frühschicht und betrifft alle S-Bahnen und Straßenbahnen der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG). Die meisten Busse und Bahnen werden den ganzen Tag stehen bleiben. Beim ersten Streik im Nahverkehr in der laufenden Tarifrunde vor zehn Tagen fuhren in Karlsruhe nur wenige S-Bahnen.
Kundenzentren des KVV wegen des Streiks teilweise geschlossen
Bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe geht man davon aus, dass die S-Bahn-Linien S1, S11, S4, S5, S51, S7 und S8 der Albtalverkehrsgesellschaft trotz des Streikaufrufs weitgehend fahren. Die KVV-Kundenzentren am Karlsruher Marktplatz, am Hauptbahnhof und am Bahnhof Ettlingen bleiben laut einer Mitteilung geschlossen. Am Kundenzentrum in der Durlacher Allee kann es zu Einschränkungen kommen. Die Kunden-Hotlines könnten zudem nicht erreichbar sein.
Streiktag im Gesundheitswesen mit Kundgebung in Karlsruhe
Gleichzeitig ruft ver.di auch Krankenhaus-Beschäftigte in der Region zu einem Streik- und Aktionstag auf. Gestreikt wird am Mittwoch unter anderem am Städtischen Klinikum und den ViDia-Kliniken in Karlsruhe, dem Klinikum Mittelbaden und den RKH-Kliniken im Landkreis Karlsruhe. Am Karlsruher Städtischen Klinikum sind auch am Donnerstag Streiks geplant. Auch bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Karlsruhe wird gestreikt.
Am Städtischen Klinikum und an der ViDia-Klinik in der Steinhäuserstraße starten am Mittwochmorgen Demonstrationszüge. Um 10 Uhr ist eine zentrale Kundgebung mit insgesamt rund 1.000 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auf dem Karlsruher Marktplatz vorgesehen.
Nächste Verhandlungsrunde Ende März
Die Gewerkschaft ver.di kritisiert das von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegte Angebot scharf. Die Arbeitgeber boten eine Erhöhung der Löhne um drei in diesem und um weitere zwei Prozent im kommenden Jahr sowie steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro.
Nach dem Willen der Arbeitgeber soll es laut Gewerkschaft zudem für Beschäftigte in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Sonderregelung geben, wonach diese unter bestimmten Voraussetzungen auf Lohn verzichten sollen.
Selbst bei Vertretern von Kommunen in der Region Karlsruhe/Pforzheim stößt das Arbeitgeberangebot auf Kritik.
Die dritte Tarifrunde findet vom 27. bis zum 29. März in Potsdam statt und soll von weiteren Protestaktionen begleitet werden.