Zum Abschluss der Kampagne "Abtreibung legalisieren - jetzt!"

Karlsruhe: Mindestens 1.500 Menschen demonstrierten für die Legalisierung von Abtreibungen

Stand
Autor/in
Patrisha Walters

Mindestens 1.500 Menschen sind zur Demo "Abtreibung legalisieren - jetzt!" in Karlsruhe gekommen. Die Veranstaltung ist der Abschluss einer zwölfwöchigen Kampagne.

Vor dem Bundestag in Berlin und dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe haben am Samstag tausende Menschen für die Legalisierung von Abtreibung demonstriert. Nach Karlsruhe waren laut Polizei rund 1.500 Menschen gekommen. Der Veranstalter spricht von über 2.500 Teilnehmenden.

Die Demonstration ist der Abschluss der zwölfwöchigen Kampagne "Abtreibung legalisieren - jetzt!". Gegründet wurde sie aus einem Zusammenschluss mehrerer feministischer Gruppen und Projekte. Zwölf Wochen lang - solange gilt eine Abtreibung in Deutschland als straffrei - haben verschiedene Aktionen in ganz Deutschland stattgefunden.

Ziel: Streichung des Paragrafen 218

Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Handlungen, deren Wirkung vor Abschluß der Einnistung des befruchteten Eies in der Gebärmutter eintritt, gelten nicht als Schwangerschaftsabbruch im Sinne dieses Gesetzes.

Die Kampagne fordert die Streichung von Schwangerschaftsabbrüchen aus dem Strafgesetzbuch. Außerdem fordert sie eine freiwillige Beratung statt einer Beratungspflicht und die Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen.

Demonstrierende kommen aus verschiedenen Städten nach Karlsruhe

Aus vielen umliegenden Städten hatten Initiativen gemeinsame Anreisen nach Karlsruhe organisiert. Darunter: Stuttgart, Tübingen, Heidelberg, Mannheim, Landau und Freiburg. Aber auch aus Marburg, Gießen und Köln wollten Busse nach Karlsruhe fahren.

Ärztin und Aktivistin Kristina Hänel hält eine Rede vor dem Bundesverfassungsgericht zum Thema: Abtreibung legalisieren.
Auch Ärztin Kristina Hänel ist für die Demonstration nach Karlsruhe gekommen. Seit Jahren setzt sie sich dafür ein, dass Frauen, die abtreiben möchten, Hilfe bekommen.

Millionen Frauen sind durch illegale Abtreibungen gestorben, weil wir den Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch haben. Frauen werden immer noch gedemütigt und entwürdigt.

Ein Plakat bei der Demonstration für Abtreibungen in Karlsruhe.
Ein Plakat bei der Demonstration für Abtreibungen in Karlsruhe.

Die Demonstration begann mit einer Kundgebung um 13 Uhr am Kronenplatz. Im Anschluss liefen die Demonstrierenden zu einer Zwischenkundgebung am Bundesverfassungsgericht. Ende der Demonstration war wieder der Kronenplatz.

Mehr zu Schwangerschaftsabbrüchen

Karlsruhe

Probleme im Raum Karlsruhe sind immer noch da Ende des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche: Ernüchternde Bilanz

Vor einem halben Jahr wurde das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche abgeschafft. Trotzdem gibt es keine bessere Aufklärung in der Region.

SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe

Gesellschaft Illegale Abtreibungen und ihre Folgen

Dort wo Abtreibungen streng verboten sind, sind auch Aufklärung und Gesundheitsvorsorge meist schlecht. Frauen, die illegal abtreiben, haben ein erhöhtes Risiko, dabei zu sterben.

SWR2 Wissen SWR2

Stand
Autor/in
Patrisha Walters

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.