Riesiges Interesse an Projekt

Gegen den Fachkräftemangel: Caritas Pforzheim bildet Azubis aus Kamerun aus

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Andreas Fauth
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Rebekka Plies
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Überall fehlen Pflegekräfte und neue Azubis werden händeringend gesucht. Bei der Caritas Pforzheim starten im September zum ersten Mal elf Menschen aus Kamerun ins Ausbildungsjahr.

In einem Monat starten elf junge Menschen aus Kamerun in ihr Ausbildungsjahr. Sie werden bei der Caritas Pforzheim zu Pflegern ausgebildet. Die Verbindung in das zentralafrikanische Land kam eher zufällig zustande, erzählt der Direktor der Caritas Pforzheim, Frank Johannes Lemke.

Eine junge Frau aus Kamerun hatte sich in Pforzheim beworben und bei einem Videotelefonat sei aufgefallen, wie gut unter anderem die Deutschkenntnisse schon waren. Aus diesem ersten Kontakt entstand das jetzt vorgestellte Pilotprojekt.

Riesiges Interesse in Kamerun an Ausbildung in Pforzheim

Inzwischen sind bei der Caritas in Pforzheim fast 100 Bewerbungen von Interessenten aus Kamerun eingegangen. Die Möglichkeit der Ausbildung im Ausland verbreitete sich sozusagen wie ein Lauffeuer. Elf von ihnen im Alter zwischen 21 und 28 Jahren beginnen nun ihre Ausbildung in Deutschland.

"Das sind Menschen, die hochmotiviert sind. Sie haben ihre Flüge selbst bezahlt, ihre Deutschkurse selbst bezahlt, um hier eine gute Ausbildung bekommen zu können."

Azubis aus Kamerun in Pforzheim
Jean Noel Takkam ist einer von elf Azubis aus Kamerun, die in Pforzheim bei der Caritas arbeiten werden.

Der Direktor der Caritas in Pforzheim betont, dass die Bewerberinnen und Bewerber aus Kamerun hochmotiviert seien. Alle hätten einen Schulabschluss, gute Deutschkenntnisse und bereits ein Praktikum im Bereich Medizin und Pflege absolviert. Die Ausbildung zur Altenpflegefachkraft oder Heilerziehungspfleger würden auch in ihrem Heimatland Kamerun gebraucht.

"Ich habe erfahren, dass Deutschland in der Ausbildung zu den Besten in Europa gehört und das eröffnet viele Möglichkeiten."

Behörden unterstützen Projekt mit Azubis aus Kamerun

Das Genehmigungsverfahren für die elf jungen Menschen aus Kamerun verlief laut Lemke reibungslos. Sowohl die deutsche Botschaft in Kamerun, als auch die kommunalen Behörden und das Regierungspräsidium Stuttgart hätten Hand in Hand gearbeitet. Nach drei Monaten war das Prüfverfahren und die Beglaubigung der Zeugnisse abgeschlossen. So schnell habe er das zuvor noch nie erlebt, so der Direktor der Caritas.

Kultur-Paten wollen "Ankommen" in Deutschland erleichtern

Rund 1.000 Hauptamtliche arbeiten für die Caritas in Pforzheim. Sie seien in die Vorbereitung des Modellprojekts einbezogen worden. Für jeden der elf neuen Azubis gibt es einen Paten, der sie in die Kultur einführt und auch in der Freizeit Dinge mit ihnen unternimmt. Ein Ingenieur aus Kamerun, der schon lange in Deutschland lebt, hat die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geschult, um auf kulturelle Fallstricke hinzuweisen. Die Bereitschaft bei der Caritas an dem Projekt mitzuarbeiten sei, laut Lemke, sehr hoch.

"Ich hab gedacht, dass das Arbeiten hier vielleicht schwierig wird, aber mein erster Tag hier war sehr, sehr schön."

Azubis aus Kamerun in Pforzheim
Ob Laurena Kenfack nach ihrer Ausbildung in Pforzheim bleiben wird, ist unklar. Die Möglichkeit dazu hätte sie laut Caritas auf jeden Fall.

Ob die elf Kameruner auch nach ihrer Ausbildung in Deutschland bleiben, ist ungewiss. Die Möglichkeit dazu gebe es auf jeden Fall, aber auch in ihrer Heimat würden Fachkräfte gebraucht. Und die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in Deutschland sei weiter sehr hoch.

Caritas: Suche nach Azubis geht weiter

Insgesamt starten am 1. September rund 90 Auszubildende in den Pflege- und Pädagogikberufen. Es ist ein Rekordwert, so der Direktor der Caritas Pforzheim, Frank Johannes Lemke, und trotzdem sei man noch offen für weitere Azubis. Grundvoraussetzung sei Offenheit und ein Zugang zu Menschen. Schulnoten seien erstmal zweitrangig, so Lemke weiter.

"Wir müssen uns strecken und deswegen müssen wir alle Ressourcen erschließen, die sich uns eröffnen."

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