Nagetier vermehrt sich schnell

Jäger aus Rastatt schießen und essen Nutria - für den Naturschutz

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Autor/in
Felix Wnuck
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Matthias Stauss
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Nutrias sind Nagetiere urspünglich aus Südamerika. In Deutschland haben sie sich massiv ausgebreitet, wie im Kreis Rastatt. Deswegen werden sie bejagt - und auch gegessen.

Nutrias sind Nagetiere, die sich sehr schnell vermehren. Unter anderem im Raum Rastatt werden sie deswegen als Plage angesehen und gejagt. Die Jägerin und Jäger Teresa Bistritz, Šahim Fočić und Thomas Bippes haben schon zahlreiche Nutrias erlegt und nicht nur das, sie gehen noch einen Schritt weiter. Sie essen die Beute auch, die bis zu 65 Zentimeter groß und bis zu zehn Kilogramm schwer werden kann.

Nutria-Population in Deutschland fast verdoppelt

Die Population der Riesennager aus Südamerika hat in den letzten Jahren in Deutschland stark zugenommen. Zahlen des deutschen Jagdverbandes DJV von Ende 2022 verdeutlichen die Entwicklung. Der DJV berichtet, von 2015 bis 2021 habe sich der Anteil der Jagdreviere in Deutschland mit Vorkommen mehr als verdoppelt - von 20 auf 44 Prozent. Besonders weit verbreitet sei die Nutria laut DJV in Nordrhein-Westfalen.

Nutria in BW zum Abschuss empfohlen

In den meisten Bundesländern ist die Nutria laut DJV als jagdbare Art eingestuft, so auch in Baden-Württemberg. Dort kommen die Nagetiere laut Wildtierportal Baden-Württemberg vor allem in der Oberrhein-Ebene, im Kraichgau und am Bodensee vor - dort, wo mildes Klima vorherrscht.

Als Kontrollmaßnahme zum Schutz der Biodiversität oder des Deichschutzes wird das Fangen der Nutria sowie der Abschuss empfohlen. Jagd- und Schonzeiten müssen von den Jägern eingehalten werden.

Eine Mischung aus Ratte und Biber als Delikatesse?

Mit ihren langen Nagezähnen, dem oft nassen Fell und ihrem rattenartigem Schwanz sehen Nutrias aus wie eine Mischung aus Biber und Ratte. Daher auch der Name Biberratte, auch wenn die Nagetiere rein biologisch weder etwas mit Bibern noch mit Ratten zu tun haben.

Ursprünglich kommen die Tiere aus Südamerika, wo sie lange bejagt und gegessen wurden. In Deutschland wurden sie seit den 1920-er Jahren als Pelzlieferanten gezüchtet und ausgewildert. Mittlerweile gibt es an etlichen Stellen eher zu viele Nutrias und dazu wenige Fressfeinde, außer dem seltenen Uhu und - bis jetzt auch noch eher selten - uns, den Menschen.

Jäger aus Rastatt schießen regelmäßig Nutria

Die befreundeten Jäger Teresa Bistritz, Šahim Fočić und Thomas Bippes aus Rastatt sind regelmäßig auf Nutria-Jagd. Sie wissen: Auf der Suche nach Futter gehen die Tiere auch in Wohngebiete und Gärten und breiten sich dort aus. Doch die Jäger werfen die toten Tiere nicht weg - sie essen das Nutria-Fleisch. Es soll wie eine Mischung aus Wildhase und Hühnchen schmecken.

"Das sind super saubere Tiere. Deswegen kann man die auch bedenkenlos essen."

Am liebsten essen die Jäger das Fleisch der Nutria geschmort im Ofen und mit Reis. Es gebe aber auch viele andere Varianten, erzählen sie. Dazu sei das Fleisch gesund, weil es wenig Cholesterin enthalte. Šahim Fočić rät aber: "Am besten selber probieren!"

"Ob gegrillt, ob geschmort, es schmeckt wirklich hervorragend."

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