Wegen des bundesweiten Protests von Apothekerverbänden, bleiben am Mittwoch auch in Karlsruhe die meisten Apotheken geschlossen. Nur vereinzelt gibt es Apotheken, die eine Notdienstversorgung anbieten. Am Vormittag versammelten sich rund 50 Apothekenmitarbeiter vor der Zentral Apotheke in Karlsruhe, um auf die Aktion aufmerksam zu machen und Kunden über den Protest aufzuklären.
SWR Reporter Sven Huck hat mit Kundinnen und Kunden vor der Apotheke gesprochen:
Zentral Apotheke in Karlsruhe übernimmt Notdienst
Von fast 70 Apotheken in Karlsruhe sind nur zwei im Stadtgebiet geöffnet, sagt Felix Maertin gegenüber dem SWR. Er ist Vorsitzender der Gruppe Karlsruher Apotheken e.V. und war bei der Protestaktion in der Innenstadt dabei. Die Zentral Apotheke in der Kaiserstraße übernimmt den Notdienst am Mittwoch im Zentrum von Karlsruhe. Weitere geöffnete Apotheken können über das Notdienstportal bei der Landesapothekenkammer Baden-Württemberg angezeigt werden.
Zentral Apotheke in Karlsruhe: Verständnis bei den Kundinnen und Kunden
Vor der Zentral Apotheke in Karlsruhe bildeten sich am Mittwochvormittag zeitweise längere Schlangen. Kundinnen und Kunden zeigten jedoch Verständnis gegenüber den Apothekenmitarbeitern. Eine Kundin sagte gegenüber dem SWR sie sei darauf schon vorbereitet gewesen, zum einen durch die Medien und durch ihren Hausarzt. Er habe sie auf die geschlossenen Apotheken hingewiesen und ihr die Notdienstapotheken mitgeteilt.
Weniger Bürokratie und mehr Geld gefordert Die meisten Apotheken bleiben am Mittwoch in BW geschlossen
Apothekerverbände haben für Mittwoch zu einem bundesweiten Protesttag aufgerufen. In Baden-Württemberg bleiben deswegen mehr als 2.000 Apotheken zu. Es gibt nur wenige Ausnahmen.
Apotheken finden kaum Nachfolger
"Der Apotheker-Beruf wird immer unattraktiver. Viele Apotheken arbeiten unrentabel und einige müssen am Ende schließen, weil sie keinen Nachfolger finden", so Felix Maertin. In den vergangenen zehn Jahren hätte sich viel Ärger und Frust angestaut. Grund seien einerseits gestiegene Zwangsrabatte an die Krankenkassen und andererseits der jahrelange Stillstand bei den Honoraranpassungen.