Feldsperling und Co

NABU: Immer weniger bekannte Brutvögel in Baden-Württemberg

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Von Autor/in Dominik Bartoschek, Michael Herr

Klimawandel und Landwirtschaft machen der Vogelwelt in Baden-Württemberg zu schaffen. Viele bekannte Brutvögel verzeichnen zurückgehende Bestände. Naturschützer sind alarmiert.

Die Bestände vieler gängiger Vogelarten in Baden-Württemberg sind in den letzten zwei Jahrzehnten zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt das "Monitoring häufiger Brutvogelarten" (MhB), dessen Ergebnisse der Naturschutzbund (NABU) Baden-Württemberg jetzt veröffentlicht hat.

Weniger Feldlerchen und Goldammern

Das Monitoring-Programm zeigt: Unter den 40 besonders häufig auftretenden Brutvogelarten im Land sind bei 16 Arten die Bestände zurückgegangen. Das betrifft vor allem einst weit verbreitete Feldvögel wie Feldlerche, Feldsperling oder Goldammer.

Auch Grünfink, Wintergoldhähnchen und Girlitz sind von den Vogelbeobachterinnen und -beobachtern des NABU deutlich seltener beobachtet worden als in der Vergangenheit.

NABU: Rückgang der Vogelbestände "alarmierend"

Von "alarmierenden Ergebnissen" sprechen die Naturschützer bei der Vorstellung der Ergebnisse und fordern als Konsequenz eine naturverträglichere Landwirtschaft. Weniger Pestizide und mehr Brachflächen seien der Schlüssel zur Rettung der Feldvögel.

Wir appellieren eindringlich an Bundes- und Landesregierung, ihre Hausaufgaben beim Naturschutz zu machen.

Für das Monitoring-Programm beobachten vor allem Ehrenamtliche an festgelegten Standorten die dort vorkommenden Vögel. Dabei werden nicht die besonders seltenen Spezialisten in den Blick genommen, sondern ganz bewusst die häufigen Arten. Denn wenn sich deren Bestände verändern, lässt das häufig frühe Rückschlüsse auf Umweltveränderungen zu.

Monitoring bekannter Brutvögel als großes Freiwilligenprojekt

Seit dem Start des Programms im Jahr 2004 haben in Baden-Württemberg über 400 ehrenamtliche Vogelexpertinnen und -experten Beobachtungen übermittelt. Rund 80 Prozent der Beobachtungsstandorte sind laut NABU besetzt.

Wer eine Fläche neu betreuen möchte, kann am 8. März im Vogelschutzzentrum Mössingen (Kreis Tübingen) an einem Einstiegsseminar teilnehmen.

Für die kommenden 20 Jahre befürchten die Vogelexperten, dass Klimawandel und Insektensterben den Beständen weiter zusetzen könnten. Um Umweltveränderungen frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen entwickeln zu können, sei die Erfassung der Vogelzahlen daher von großer Bedeutung.

Gute Nachrichten für Dorngrasmücke

Für einige Arten förderte die Langzeitbeobachtung allerdings auch gute Nachrichten zutage: Bei zwölf Vögeln wurden zunehmende Bestände festgestellt, darunter die Mönchsgrasmücke, die Elster und der Grünspecht. Bei zwölf weiteren Arten entwickeln sich die Bestände stabil.

Die Mönchsgrasmücke ist einer der faszinierendsten Singvögel und in Europa weit verbreitet. Im Herbst ziehen Millionen von ihnen bei Nacht über den Kontinent, um zu ihrem Winterquartier zu gelangen. Allerdings weiß keiner so genau, wohin eigentlich:

Am besten hat sich laut Monitoring in den vergangenen 20 Jahren in Baden-Württemberg die Dorngrasmücke entwickelt. Als einziger "Allerweltsvogel" gelten ihre Bestände in Baden-Württemberg als "stark zunehmend".

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