Erst vor knapp zwei Wochen war am Landgericht Heilbronn ein 21-Jähriger wegen Mordes verurteilt worden, weil er im Stadtgebiet mit überhöhter Geschwindigkeit einen tödlichen Unfall verursacht hatte. Am Mittwoch ist nun sein Bruder wegen eines illegalen Autorennens bestraft worden.
Verurteilter soll Geldstrafe zahlen
Dem Bruder wird laut Urteil vier Jahre der Führerschein entzogen. Außerdem muss er 3.000 Euro Strafe zahlen. Der Angeklagte hatte in der Verhandlung zugegeben, dass er Ende 2022 mit mehr als 100 Stundenkilometern durch Heilbronn gerast war. Er war zuvor schon mehrfach wegen ähnlichen Vergehen aufgefallen.
"Geschwindigkeitsüberschreitungen in dem Ausmaß sind mir in 25 Jahren noch nie untergekommen", sagte der Richter bei der Urteilsbegründung. Gerade nach dem harten, aber noch nicht rechtskräftigen Urteil gegen den Bruder vor knapp zwei Wochen, habe er sich mehr Einsicht von dem Angeklagten gewünscht.
Kein Arrest mehr verhängt
Der Bruder des "Wollhaus-Rasers" hatte schon ein Gerichtsverfahren hinter sich. In erster Instanz war er nach Jugendrecht vom Amtsgericht zu einer Geldstrafe, Arrest und mehrmonatigem Führerscheinentzug verurteilt worden. Dagegen legten Staatswanwaltschaft und Verteidigung aber Berufung ein. In Arrest muss der Angeklagte nun nicht mehr.
Durch die Stadt gerast
Streifenpolizisten hatten bei der Verhandlung als Zeugen ausgesagt, dass sich zwei junge Männer 2022 mitten in Heilbronn mit stark überhöhter Geschwindigkeit durch den Verkehr geschlängelt und mehrere Autos überholt hätten.