Glatte Straßen, Schnee ab 300 Metern: In der Nacht sollte der Winter auch nach Heilbronn-Franken kommen. Alle sind vorbereitet - vom ADAC bis hin zu den Straßenmeistereien. Und am Mittwochmorgen gibt es gute Nachrichten aus den Polizeipräsidien der Region: Die Nacht war ruhig. Unfälle, zum Beispiel aufgrund von Glätte, habe es keine gegeben. "Wie man es sich wünschen würde", so beschreibt der Heilbronner Polizeisprecher am frühen Mittwochmorgen die zurückliegende Nacht. Und auch sonst habe es keine Einsätze gegeben, die mit der Kälte zusammenhängen. Das hört man auch aus dem Polizeipräsidium Aalen, das für den Kreis Schwäbisch Hall zuständig ist. Dennoch der Hinweis: Seien Sie vorsichtig, auf den Straßen kann es am Morgen noch glatt sein!
Aber wie funktioniert der Winterdienst eigentlich? SWR-Reporter Harald Holz erklärt das am Beispiel des Kreises Schwäbisch Hall:
Kreis Schwäbisch Hall: 1.200 Kilometer Straßen zu streuen
Vorbereitung ist alles. Das weiß man auch im Kreis Schwäbisch Hall. 1.200 Kilometer Straßen schlängeln sich durch den Landkreis, die wollen im Fall der Fälle gestreut werden. Dafür hat der Kreis 29 Streu- und Räumwagen im Einsatz. Wer beim Winterdienst arbeitet, kann sich morgens mit den Bäckern zusammentun, denn los geht es für die Mitarbeitenden der Straßenmeistereien um 3:30 Uhr. Der Einsatz dauert dann im Schnitt um die drei Stunden. Dazu gibt es noch einige Unternehmen, die die Straßenmeistereien unterstützen.
Um überhaupt zu wissen, ob die Kolleginnen und Kollegen streuen oder räumen müssen und die Einsätze planen zu können, gibt es im Kreis Schwäbisch Hall auch sogenannte Glättemeldeanlagen, sechs Stück an der Zahl. Darüber hinaus informieren sich die Straßenmeistereien beim Deutschen Wetterdienst, dort gibt es spezielle Prognosen.
Akkordarbeit in Grünsfeld - was Autofahrer beachten sollten Wenn der Winter vor der Tür steht: Hochbetrieb wegen Reifenwechsel in Werkstätten
Während sich Straßenmeistereien im Land sich schon für die Wintersaison gerüstet, brummt in den Autowerkstätten noch der Betrieb: der herbstliche Reifenwechsel ist angesagt.
Hohenlohekreis: Salzlager voll, Streufahrzeuge gerüstet
Bei Glätte sind dann auch die Straßenmeistereien des Hohenlohekreises unterwegs - zum Beispiel die in Öhringen. Der dortige Leiter, Michael Seeburger, berichtet dem SWR am Dienstag, man habe die Einsatzfahrzeuge gerüstet.
Seit Mittwochmorgen, mit vorhergesagten Minusgraden, gefrorenen Straßen und dem ersten Schneefall, sind je acht Mitarbeitende aus den Straßenmeistereien Öhringen und Künzelsau im Einsatz. Die Salzlager sind dem Leiter zufolge gefüllt. Bei einem extrem harten Wintereinbruch würde der Vorrat für etwa 20 Tage reichen, schätzt er. Da müsse es aber hart auf hart kommen. Und natürlich, so Seeburger weiter, könne man ja immer noch Salz nachkaufen.
Pannenursache Nummer 1: Die Autobatterie
Der ADAC wiederum wird im Winter vor allem gerufen, wenn das Auto nicht mehr anspringt, erklärt Julian Häußler vom ADAC Württemberg. Rund 70 Prozent der Einsätze bei Kälte gehen auf defekte Autobatterien zurück, so Häußler im Gespräch mit dem SWR Studio Heilbronn. Gerade bei starken Minustemperaturen um minus zehn bis minus 20 Grad könne die Batterie des Öfteren mal in die Knie gehen. Die Folge: Das Auto springt nicht mehr an, der Pannendienst muss her. Natürlich werden die Abschleppfahrzeuge, die für den ADAC unterwegs sind, auch zu verschiedensten Unfällen gerufen. Mit Zahlen belegen könne er aber nicht, dass es im Winter mehr Unfälle gibt, die einen Einsatz nach sich ziehen.
Häußler empfiehlt, vor allem schnellstmöglich auf Winterreifen umzusatteln, sollte das nicht schon passiert sein. Generell könne man sich auf kalte Temperaturen und das Winterwetter gut vorbereiten. So wurde für die Wintermonate zum Beispiel auch personell aufgestockt. Durch milder werdenden Winter gebe es aber auch insgesamt seltener glatte Straßen.