Seit Juni gilt in Heilbronn eine Waffen- und Messerverbotszone rund um den Hauptbahnhof. Die Stadt Heilbronn hatte danach eine Umfrage gestartet, in mehreren Etappen - es geht um die Frage: Hat die Verbotszone eine positive Wirkung auf das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger? Die Antwort laut Stadt: "Die Waffen- und Messerverbotszone im Bereich des Heilbronner Hauptbahnhofs und dessen Umfeld kommt gut an."
Die Stadt sieht die Waffenverbotszone als ein Mittel, um in Heilbronn für mehr Sicherheit und ein besseres Sicherheitsgefühl zu sorgen. Und dafür will sie nach eigenen Aussagen alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, die zur Verfügung stehen. So wurde die Waffenverbotszone auch im Zuge des Weindorfs im September auf die Innenstadt ausgeweitet. In der Umfrage, deren Zwischen-Ergebnis die Stadt nun veröffentlicht hat, geht es allerdings um den Bereich rund um den Bahnhof.
Heilbronner Polizei sieht Entwicklung positiv
Das Polizeipräsidium Heilbronn zieht rund sechs Wochen nach der Erweiterung der Waffenverbotszone auf die Heilbronner Innenstadt eine positive Bilanz. Neben normalen Taschenmessern wurden auch Faustmesser, Pfefferspray und sogenannte Karambit-Messer beschlagnahmt. 14 weitere Fälle hat der Kommunale Ordnungsdienst bei Kontrollen am Bahnhof und in der Innenstadt festgestellt. In allen Fällen müssen die Betroffenen mit einem Bußgeld rechnen. Die Polizei sieht die Entwicklung positiv. Die Waffenverbotszone erweitere den Handlungsspielraum deutlich, wie ein Sprecher auf SWR-Anfrage mitteilt. Jedes eingezogene Messer trage zur Sicherheit bei, insbesondere innerhalb der Trinker- und Obdachlosenszene.
Kaum Hürden für Kauf und Transport von Messern Heilbronner Waffenverbotszone eine stumpfe Waffe?
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Jeder Zehnte nahm an Umfrage zur Waffenverbotszone teil
Drei Viertel der Befragten sprechen sich laut Stadt für die Fortführung der Verbotszone am Bahnhof aus. Fast alle Teilnehmenden der anonymen Umfrage hatten sich eine Ausweitung der Zone gewünscht, mittlerweile besteht sie eben auch in der Innenstadt. Für die Umfrage hatte das Rathaus 15.000 Menschen angeschrieben. Von etwa jedem zehnten gab es eine Antwort - lediglich 1.500 Menschen also.
Die Stadt schreibt aber auch auf ihrer Facebook-Seite: "Zugegeben. Eine gewisse Skepsis gegenüber der Waffenverbotszonen in Heilbronn kam nicht nur unter unseren bisherigen Postings, sondern auch in der Befragung zur Evaluation zur Sprache." Und die ersten kritischen Stimmen zeigen sich direkt unter dem Post der Stadt. Auch in den sozialen Netzwerken wurden Berichte über die Waffenverbotszonen sehr kontrovers diskutiert. Und auch Lokalpolitiker äußerten sich zwiegespalten.
Befragung geht in weitere Runde
Nichtsdestotrotz: Im Frühjahr soll es die nächste Befragung geben. Angeordnet wurde die Zone, weil es wiederholt Straftaten mit Waffen gab. Seit Juni hat die Polizei rund um den Bahnhof zwölf Vorfälle gemeldet. Die Verbotszone am Bahnhof ist zunächst auf ein Jahr befristet. Über eine Verlängerung wird nach der dritten Befragung im Frühjahr entschieden.
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