Der Winter stellt so einige Haustiere vor Herausforderungen. Vor allem ältere oder kranke Tiere können sehr empfindlich reagieren und haben oftmals Schwierigkeiten, mit der Kälte umzugehen. Katzen und Nager beispielsweise haben es oftmals leichter, weil sie die meiste Zeit des Winters in der Wohnung verbringen. Doch auch hier gibt es Dinge zu beachten.
Besonders sind im Winter aber Hunde bei ihren täglichen Gassigängen Schnee, Eis und Kälte ausgesetzt. Die Heilbronner Hundetrainerinnen Jelena Resnikow und Céline Köhler erklären, worauf Besitzer achten sollten.
Wie empfindlich ein Hund für die Kälte ist, hängt von Alter, Fellbeschaffenheit und Aktivität ab, sagt Jelena Resnikow, ausgebildete Hundetrainerin und Besitzerin der Hundeschule Neckarpfoten in Heilbronn. Damit die Vierbeiner draußen nicht so frieren, empfiehlt sie ein Hunde-Pullover, der dem Tier übergezogen werden kann. Wichtig ist, dass der Pullover aus einem wärmenden und wasserdichten Material besteht und von der Größe und Form her gut an den Hund angepasst ist, sodass vor allem Brust- und Bauchbereich abgedeckt sind, erklärt sie.
SWR-Reporterin Anouk Krafft hat die Hundeschule besucht und sich Tipps geben lassen:
Streusalz schadet empfindlichen Hundepfoten
Auch Hunde in Schuhen sieht man mancherorts. In besonders kalten und schneereichen Regionen können Hundebesitzer die Pfoten mit sogenannten Hunde-Schuhen schützen. Sinnvoll sind diese vor allem auch bei Streusalz, das laut Resnikow im Winter die größte Gefahr für die empfindlichen Hundepfoten darstellt. Daher sollten gestreute Wege möglichst gemieden oder die Hundepfoten nach der Gassirunde gründlich abgewaschen werden, rät Kollegin Céline Köhler, ebenfalls Hundetrainerin bei der Hundeschule Neckarpfoten.
Schnee kann vor allem Hunden mit besonders langem Fell zum Verhängnis werden, denn in diesem können sich schnell Schneeklumpen bilden. Besitzer sollten das Fell an den Pfoten deshalb möglichst weit kürzen und gegebenenfalls mit einer fetthaltigen Creme schützen, so die Expertinnen.
Nicht nur im Freien können Hunde frieren
Draußen schlägt die Kälte im Winter natürlich besonders schnell zu, aber auch im Haus können Hunde frieren, warnt Resnikow. Sobald ein Hund zittert, sei das ein Anzeichen, dass es ihm deutlich zu kalt sei. Kringelt sich der Hund im Schlaf besonders stark ein und zeigt eine angespannte Körperhaltung, sollten Hundebesitzer aufmerksam werden, so die Expertin. Sie empfiehlt dem Hund auch zu Hause einen Pullover überzuziehen.
Auch Nagetiere in Außenhaltung sind von der Kälte betroffen
Nicht nur Hunde trifft der Winter, auch Haustiere in Außenhaltung haben mit der Kälte zu kämpfen. Wer zum Beispiel Kaninchen im Garten hält, sollte auf ein großes Gehege achten, sodass die Tiere viel Bewegungsfreiheit haben, erklärt Anja Fischer vom Tierschutzverein Heilbronn. Wichtig sei auch eine gute Isolation der Stallung, die mit Stroh ausgelegt wird und mit Folie und Plexiglas geschützt werden kann. Wärmeplatten unter Wasser- und Futternäpfen sorgen dafür, dass nichts gefriert. Für soziale Tiere wie Meerschweinchen sind zudem Partner wichtig, um sich gegenseitig wärmen zu können. Fischer rät Besitzern, ihre Tiere aufmerksam zu beobachten, um veränderte Verhaltensweisen frühzeitig zu erkennen.
Bei Haustieren, die in der Wohnung leben, sollte darauf geachtet werden, ständige Zugluft zu vermeiden und für eine gute Durchlüftung zu sorgen. Um das Immunsystem zu stärken, können etwa kleine Nagern vermehrt mit Gemüse und Kräutern gefüttert werden.
Eine Herausforderung ist der Winter auch für Freigängerkatzen, die draußen umherstreunen. Wer die Tiere füttert und keine Katzenklappe am Haus besitzt, kann draußen eine kleine Schutzhütte mit Decken einrichten und sollte dafür sorgen, dass das Wasser im Napf nicht gefriert.