Polizei ermittelt (Symbolbild)

Auch in den sozialen Medien

Polizeipräsidium Heilbronn verzeichnet mehr Straftaten bei Kindern und Jugendlichen

Stand

Im vergangenen Jahr hat die Polizei einen Anstieg bei Straftaten von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden beobachtet. Auch neue Deliktformen kamen dazu.

Im Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Heilbronn, das neben den Stadt- und Landkreisen Heilbronn auch den Main-Tauber-, den Hohenlohe- und den Neckar-Odenwald-Kreis umfasst, habe die Zahl der Straftaten durch Kinder, Jugendliche und Heranwachsende im Jahr 2023 zugenommen. Das berichtet ein Sprecher dem SWR-Studio Heilbronn.

Neue Deliktformen kommen dazu

Vor allem bei Diebstählen und Körperverletzungen spricht die Polizei im Jahre 2023 von einem "starken Anstieg" der Fallzahlen in allen drei Altersgruppen. Immerhin scheint allerdings bei Rauschgiftdelikten ein Rückgang spürbar zu sein. Neben Sachbeschädigungen zählen Diebstähle und Körperverletzungen zu den häufigsten von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden begangenen Straftaten. Hinzu kommen immer mehr Delikte rund um die intensive Nutzung der Handys und von sozialen Medien. Gerade in den Bereichen Beleidigung, Nötigung und Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung seien hier Steigerungen spürbar, heißt es weiter.

Tendenziell verzeichnen wir im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn einen Anstieg an Straftaten, die durch Kinder, Jugendliche und Heranwachsende verübt wurden.

Belegbare Zahlen für das Jahr 2023 gibt es noch keine. Doch auch der Blick in die Vergangenheit bestätigt den Trend, der nicht nur in Heilbronn, sondern auch in ganz Baden-Württemberg spürbar sei. So waren beispielsweise 2019 landesweit rund 8.000 Kinder tatverdächtig, 2022 waren es schon rund 10.500. Im Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Heilbronn sieht man die Entwicklung vor allem an der Zahl der Diebstähle: Bei Kindern ist die Zahl der Delikte im gleichen Zeitraum von 201 auf 287 gestiegen, bei Jugendlichen von 363 auf 468 und bei Heranwachsenden von 182 auf 197.

Heilbronn

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Prävention, Jugendarbeit und neue Trends

Generell versuche die Polizei mit Präventionsarbeit Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren, beispielsweise durch Besuche an Schulen. Wird dort eine Häufung festgestellt, werden weitere Maßnahmen eingeleitet. Diese reichen von höherer polizeilicher Präsenz über gezieltes Ansprechen und enge Absprachen mit Jugendämtern oder Trägern der Jugendhilfe bis hin zum Einsatz von Streetworkern. Durch den engen Kontakt mit den verschiedenen Altersgruppen ließen sich hier auch schnell neue Trends erkennen, wie beispielsweise Challenges in den sozialen Medien, die teilweise auch strafrechtlich relevant seien, erklärt der Polizeisprecher weiter.

Viele aufsehenerregende Straftaten im Raum Heilbronn

In Heilbronn und Umgebung sorgten 2023 und Anfang 2024 mehrere Straftaten von Jugendlichen und Kindern für Aufsehen. So soll es in Heilbronn eine Mädchenbande gegeben haben, die für 23 Körperverletzungen im Sommer 2023 verantwortlich gemacht wird. In Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) wurde ein Jugendlicher nach einer Attacke auf eine Radfahrerin zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt. In Leingarten (Kreis Heilbronn) schoss ein Jugendlicher im Streit auf einen weiteren Jugendlichen. Der jüngste Fall ereignete sich in Eppingen (ebenfalls Kreis Heilbronn), wo zwei Jugendliche einen 52-Jährigen derart zusammengeschlagen haben sollen, dass dieser Anfang des Jahres an seinen Verletzungen gestorben ist.

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SWR

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